InterviewBürgermeister Georges Mischo über das Esch der Zukunft: „Keine Angst, aber Respekt“

Interview / Bürgermeister Georges Mischo über das Esch der Zukunft: „Keine Angst, aber Respekt“
 Foto: Julien Garroy/Editpress

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Es bewegt sich was in Esch: Mit den neuen Vierteln „Quartier Alzette“ und „Terres Rouges“ wird die zweitgrößte Stadt des Landes in nicht allzu weiter Ferne die 50.000-Einwohner-Marke überschreiten. Dazu kommen der multimodale Korridor zwischen der Hauptstadt und Esch sowie eine innerstädtische Straßenbahn. Im Interview mit dem Tageblatt blickt Bürgermeister Georges Mischo (CSV) auf das Esch der Zukunft. 

Tageblatt: Es sind aufregende Zeiten momentan für Esch. Auf den Industriebrachen entstehen neue Stadtviertel, die schnelle und innerstädtische Tram wurde vorgestellt, der Rad-Expressweg auch. Das muss dem Escher Bürgermeister doch vorkommen, wie wenn Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen, oder nicht?

Georges Mischo (lacht): Letztes Jahr hat Minister Bausch mit uns zusammen am 6. Dezember die neue Brücke zwischen dem Escher Zentrum und Belval vorgestellt. Die kostet 36 Millionen Euro und wird vom Staat bezahlt. Da habe ich von einem Geschenk vom „Kleeschen“ gesprochen. In der Tat geht es zurzeit Schlag auf Schlag. Dazu kommen unsere Projekte wie z.B. Lankelz. Am Samstag sind wir drei Jahre im Amt und wir haben zwei Drittel von unserem Koalitionsabkommen abgearbeitet. Allerdings werden wir gerade ein bisschen durch das Budget gebremst.  

Inwiefern?

Die Gemeinden müssen sparen. Im offiziellen Rundschreiben des Innenministeriums steht, dass die Gemeinden für nächstes Jahr insgesamt 355 Millionen Euro weniger erhalten. Für Esch bedeutet das konkret 20 Millionen Euro weniger. Das ist enorm. Ich will jetzt nicht falsch verstanden werden, aber jeder bekommt in der Corona-Krise Hilfe, was ja auch richtig ist. Nur die Gemeinden nicht, die müssen sparen. Wenn man weiß, dass Luxemburg ein Triple-A-Land ist, dann hätte es in meinen Augen auch keinen Unterschied für den Staat gemacht, anstatt zwei Milliarden 2,3 Milliarden Euro zu leihen. Denn gleichzeitig sagt die Regierung den Gemeinden, sie sollen weiter investieren und nicht komplett die Handbremse ziehen. 

Also werden die 20 Millionen bei den Investitionen gespart?

Es ist nicht so, dass wir verschiedene Projekte jetzt ganz streichen, aber wir werden sie nach hinten verlegen müssen. Natürlich werden wir im Hinblick auf Esch2022 weiter in die Kultur investieren. Und auch in Schulen. „Wobrécken“ wird weitergebaut, aber es könnte sein, dass die eine oder andere Schul-Renovierung vorschoben wird. Auch müssen wir weiter in Soziales investieren. Stichwort Hauskauf und Renovierung für den Abrisud oder aber Sozialwohnungen. Und wir investieren weiter in den Sport, die neue Sporthalle wird gebaut und auch die „Gradins“ der Jeunesse. Allerdings liegen der Wellness-Bereich und die zweite Rutsche im Schwimmbad einstweilen auf Eis. Genau wie die Erweiterung des Baumhaushotels. 

Wie viel machen die 20 Millionen im Gesamtbudget aus?

Wir haben 195 Millionen Euro Einnahmen insgesamt, mit denen wir arbeiten können. 

Inwiefern beeinflusst das die eingangs angesprochenen neuen Projekte? 

Die großen Projekte beeinflusst das gar nicht, denn wir investieren dort ja kein Geld. Das kommt vom Staat respektive vom Bauträger. Auf der „Lentille Terres-Rouges“ haben wir genau eine Investition, und das ist die Schule. Die werden wir natürlich bauen.

So soll das neue „Quartier Alzette“ auf dem Gelände der früheren „Metzeschmelz“ in Esch-Schifflingen später einmal aussehen
So soll das neue „Quartier Alzette“ auf dem Gelände der früheren „Metzeschmelz“ in Esch-Schifflingen später einmal aussehen Bild: Architektenbüro COBE/Ville d’Esch

Esch bekommt eine neue Verkehrsinfrastruktur, ein neues Mobilitätskonzept, zwei neue Stadtviertel und muss dafür relativ wenig auf den Tisch legen. Aus finanzieller Sicht hat Esch also den Jackpot gewonnen, oder? 

Ja und nein. Ja, weil Iko (Bauträger „Terres-Rouges“ bzw. „Rout Lëns“, d.Red.) und Agora (Arbed Esch-Schifflingen, „Quartier Alzette“) die Stadtviertel bauen. Ja, weil der Staat die Tram baut. Nein, weil ein großes Wachstum auf uns zukommt. „Terres-Rouges“ mit 3.000 bis 3.200 neuen Einwohnern, Esch-Schifflingen für 10.000 Menschen. Dazu noch 2.000 bis 2.500 im Projekt „Parc Lankelz“. Dann bist du bei 50.000 bis 55.000 Einwohnern in Esch (momentan beträgt die Einwohnerzahl ca. 37.000, d.Red.). Da muss natürlich in die Infrastruktur investiert werden. Nicht nur über dem Boden, sondern auch darunter. 

55.000 Einwohner für Esch. Vor so einer Zahl kann man auch Angst bekommen, oder?

Angst nicht, aber Respekt. Weil man sich dadurch bewusst wird, dass jetzt etwas geschehen muss. Und weil man weiß, dass man sich keine Fehler erlauben darf. Wir müssen an alles und vor allem an alle denken. Wir müssen den sozialen Zusammenhalt aufrechterhalten. Wir dürfen aber nicht nur in das Soziale, nicht nur in den Sport, nicht nur in die Kultur investieren. Wir müssen eine gute Mischung finden, damit sich jeder hier in Esch wohlfühlt. Beispiel Esch-Schifflingen: Dort werden 47% des Areals für Wohnungsbau genommen. Von denen sind 30% subventioniert. 

Der soziale Zusammenhalt ist dabei wohl die große Herausforderung. Er ist es schon heute. Wie kann man verhindern, dass zwei oder drei verschiedene „Eschs“ entstehen?

Wir haben mit Belval bereits ein Satelliten-Viertel. Und ich will kein zweites oder drittes, weil sonst das Escher Zentrum ausblutet und ausstirbt. Deswegen ist jetzt viel Wert auf die Verbindungen zu den neuen Vierteln gelegt worden. Wir haben nur 14 km2 Fläche und wir müssen Esch kompakt halten. 

Die Idee des autofreien Escher Zentrums ist im Hinterkopf

Das neue „Quartier Alzette“ wird rund 10.000 Einwohner haben und spielt auch in Sachen Mobilität eine entscheidende Rolle. Die schnelle Tram wird hier zur innerstädtischen Straßenbahn. Zudem wird ein Bahnhof gebaut. Das Viertel könnte demnach zu so etwas wie einem neuen Zentrum von Esch werden. 

Ich gehe nicht davon aus, es soll alles zueinander gehören. Wenn man bedenkt, es gibt nicht allzu viele Gemeinden im Land mit 10.000 Einwohnern und mehr. Und wir bekommen ein Stadtviertel von 10.000 hinzu. Das ist schon enorm. Es ist ein extrem interessantes Projekt, und ein zukunftsweisendes. Denn es wird ein autoarmes Viertel. Ganz wenige Häuser werden eine eigene Garage haben. Am Rande des Viertels wird ein Parkhaus entstehen, wo man abends sein Auto abstellt und dann nach Hause geht.  

Ein neues Mobilitätskonzept also. Wird das eine Vorreiterrolle für den Rest von Esch einnehmen?

Ja, bestimmt. Denn es ist kaum denkbar, dass die neuen Einwohner sich mit dem Auto innerhalb Eschs bewegen. Da wären die Grenzen der Kapazitäten schnell erreicht. 

Also könnte das Mobilitätskonzept des neuen Viertels auf ganz Esch ausgeweitet werden?

Die Idee des autofreien Escher Zentrums ist im Hinterkopf. Wir wären nicht die Ersten in Europa, und sicher nicht die Letzten. Ich hatte ein Gespräch mit dem Bürgermeister von Salamanca in Spanien. Der hatte beschlossen, das Zentrum autofrei zu gestalten. Eineinhalb Jahre bekam er von der Politik, von den Einwohnern und von den Geschäftsleuten auf die Mütze. Und jetzt sagen alle: Das war das Beste, was du je gemacht hast. Turin ist ein weiteres Beispiel. Dort wurde eine Stunde Parken auf drei Euro und mehr erhöht und Straßen mit Pollern für den Verkehr gesperrt. Auch da war das Geschrei groß. Und jetzt bedanken sich die Menschen für die Lebensqualität, die sie dadurch hinzugewonnen haben. Auch die Geschäftswelt profitiert davon.   

Die innerstädtische Tram in Lallingen
Die innerstädtische Tram in Lallingen Ministère de la Mobilité et des Travaux publics (MMTP)

Zurück zum „Quartier Alzette“. Hier ist wie auf Belval die Entwicklungsgesellschaft Agora federführend. Belval war das erste Projekt in dieser Größenordnung, dementsprechend wurden auch Fehler gemacht. Welche Fehler müssen diesmal vermieden werden?  

Ich war damals nicht dabei, deswegen ist die Einschätzung schwer. Jedenfalls war und ist die Verkehrsanbindung nicht optimal. Das wird es bei Esch-Schifflingen nicht geben und auch auf „Terres-Rouges“ nicht. Beide Viertel liegen natürlich viel näher am Zentrum. Beim Wettbewerb für Esch-Schifflingen war die optimale Anbindung ans Zentrum mit das wichtigste Auswahlkriterium. Es muss einladend sein, in das neue Viertel zu gehen, und zwar ohne Auto. Autos werden in Zukunft nicht verschwinden. Aber wir müssen davon wegkommen, dass jeder ein Auto besitzt, der einen Führerschein hat. Das wird sich bei Esch-Schifflingen zwangsläufig durchsetzen, weil nicht genug Parkraum da ist. 

Was ist für Sie persönlich das Highlight des Projekts „Quartier Alzette“? Worauf freuen Sie sich besonders?

Da ist jetzt nichts geplant, wo man sagen würde, das hat Esch bis jetzt gefehlt. Allerdings gibt es in Esch z.B. nicht genügend Schwimmbäder. Und ich werde darauf pochen, dass das „Lycée“ ein Schwimmbad bekommt. Was die Schule selbst betrifft, warum kein „Lycée transfrontalier“ für Gesundheitsberufe schaffen? Man sieht doch gerade jetzt, dass die Gesundheitsberufe aufgewertet werden müssen. 

Ist der Hebel der Gemeinde überhaupt groß genug, um ihre Wünsche durchzusetzen? Schließlich ist es doch gemeinhin so, dass derjenige, der die Kapelle bezahlt, über die Musik bestimmt. 

Sie sagen Hebel, ich würde eher von einem Hebelchen sprechen. Das Grundstück gehört uns nicht. Die Agora ist 50% ArcelorMittal und 50% Staat. Die Pläne, was alles dorthin gehört, sind im Ministerium gemacht worden. Aber natürlich sitzen Schifflingen und Esch mit am Tisch. Und wir konnten über das Architektenbüro mitbestimmen.  

Gilt das auch für die anderen Zukunftsprojekte? Anders gefragt, inwiefern konnte die Stadt Esch in Dingen wie z.B. der Gestaltung der Tramtrasse mitbestimmen? 

Unsere zuständigen Gemeindedienste waren von Anfang an eingebunden. Dass die Zugstrecke Esch – Audun-le-Tiche in Zukunft wegfällt, diese Initiative ist z.B. von Esch ausgegangen. Allgemein kann ich sagen, dass die Zusammenarbeit mit dem Ministerium gut funktioniert. Ich kann jedenfalls nicht behaupten, dass uns irgendetwas aufgedrängt wurde, was uns nicht gefällt. Allerdings muss man auch realistisch bleiben und nichts Unmögliches verlangen. 

Vereinfacht dargestellt wird im „Quartier Alzette“ aus der schnellen eine innerstädtische Straßenbahn. Die Trasse verläuft über den boulevard Grande-Duchesse Charlotte zum Benelux-Platz und dann durch die Beleser Straße. Wie ist die Akzeptanz, haben sich schon Einwohner beschwert?  

Es sind schon einige Briefe gekommen. Beklagen wäre aber zu viel gesagt. Es war eher so ein Hinweis à la „Mär wunnen och do. Denkt w.e.g. drun!“. Natürlich macht eine Straßenbahn mehr Lärm als ein Fahrrad. Aber es bringt auch jede Menge Vorteile, eine Tram vor der Haustür zu haben. Die Menschen müssen anständig informiert werden über das, was geschehen wird. Jedes Projekt, was nicht anständig erklärt wird, bringt Unruhe. 

Jedenfalls ergibt eine innerstädtische Tram keinen Sinn, wenn sie nicht dort fährt, wo die Menschen wohnen. Da kann man über den Streckenverlauf am boulevard G.-D. Charlotte geteilter Meinung sein. Wäre es nicht möglich gewesen, die Straßenbahn noch näher ans Zentrum heranzubringen? 

Dann wäre es schwierig gewesen, den Takt aufrechtzuerhalten. Da hätte schon eine zweite Linie hergemusst, In 26 Minuten kommt man dann jedenfalls nicht von Belval zur Cloche d’Or. Das wäre also nicht realistisch gewesen für Esch. Dafür haben wir ja den BHNS („Bus à haut niveau de service“, d.Red.) und die TICE-Busse. Auch wenn der TICE uns im nächsten Jahr 400.000 Euro mehr kosten wird. Unser Part wird von 3,4 auf 3,8 Millionen Euro im Jahr erhöht. Aber wir können ja schlecht sagen, dass wir da jetzt nicht mehr mitmachen. 

Der BHNS soll die Zugstrecke nach Audun-le-Tiche ersetzen und die beiden neuen Viertel miteinander verbinden. Auf der anderen Seite kommt der BHNS aus Beles nach Esch hinein. Wie soll der Streckenverlauf sein? Quer durch Esch via Breedewee und Groussgaass in Richtung Bahnhof zum Beispiel?

Da bin ich mir nicht ganz sicher. Der BHNS fährt jedenfalls nicht direkt durch Esch, sondern eher um das Zentrum herum. Im Zentrum haben wir die TICE-Linien. 

Trotzdem wird sich die Tram auf das Mobilitätskonzept des Zentrums auswirken. In welche Richtung geht es? 

Natürlich hängt alles zusammen. Erst kommt der BHNS, dann die Tram. In 15 Jahren ist sie am Benelux-Platz. Bis dahin ist es noch lang, aber dann wiederum auch nicht. So langsam fängt es an, konkret zu werden. Das gilt auch für den boulevard Kennedy. Es wird irgendwann darauf hinauslaufen, dass der Escher Bahnhof verschoben wird oder sogar verschwindet. Meiner Meinung nach wird der jetzige Bahnhof in Zukunft nur noch ein Busbahnhof sein.   

Und der Bahnhof kommt dann ins „Quartier Alzette“?

Ja, oder er wird ein wenig von seinem jetzigen Standort versetzt. Oder es kommt noch eine andere Station in Esch hinzu. Das ist alles möglich. Für den TICE ist es dort jetzt schon so eng, dass die Kapazität fast ausgeschöpft wird. Und natürlich setzen wir in Zukunft auf die sanfte Mobilität und auf den öffentlichen Transport, so dass mehr Platz für Busse geschaffen werden muss.

Welche Rolle wird das Fahrrad dabei spielen? Wird ein neues Gesamtkonzept für das Radwegenetz im Kontext Tram erstellt oder doch eher kurzfristig agiert?

Der ganze boulevard Kennedy soll Shared Space werden

Wir machen uns permanent Gedanken, wie wir die Infrastruktur für das Rad verbessern können. Am Montag hatten wir eine sehr gute Versammlung mit EschBiken (eine Interessenvertretung von Radfahrern aus Esch, d.Red.). Natürlich kann nicht alles direkt umgesetzt werden, es ist ein Prozess. Doch die Ideen sind gut. Nicht alle sind umsetzbar, aber viele.

Der boulevard Kennedy soll im Zuge des Rückbaus der Zugstrecke nach Audun-le-Tiche mit einem Poller für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Sieht man sich die Umleitungsstrecke genauer an, dann könnte man zum Schluss kommen, dass Autos im Viertel rund um den jetzigen Bahnhof keine Zukunft haben. Ist das richtig? 

Ja. Der ganze boulevard Kennedy soll „Shared Space“ werden. Die Leute, die dort wohnen, müssen ihr Haus mit dem Auto erreichen können. Und nur sie.  

Am Samstag wird der definitive Masterplan für das neue Viertel auf „Terres-Rouges“ dem Publikum vorgestellt. Was wird es dort Neues geben? 

Neues nicht, aber es wird konkreter werden und die Leute werden sehen können, wie schön das Viertel wird. Es ist ja in der letzten Zeit in erster Linie über die „Keeseminnen“ gestritten worden. Die haben niemanden interessiert, bis die Bagger angerückt sind. Es stehen fünf Industriegebäude dort. Bei den vorherigen Projekten wäre eines stehengeblieben und vier abgerissen worden. Jetzt ist es umgekehrt. Der Bauträger hat 15 Millionen Euro investiert, um sie zu erhalten. Das finde ich wichtig. Denn es geht um unsere Vergangenheit, um unser Vermächtnis.    

Was auch für Esch-Schifflingen gilt.

Ganz genau. Wir haben im Schöffenrat mit André Zwally jemanden, der 100% für Industriekultur einsteht. Der lässt nichts abreißen, was in seinen Augen erhaltenswert ist. Das gilt auch für Esch-Schifflingen. Anderes Beispiel: Ich selbst bin als Bürgermeister für den Erhalt der Gebläsehalle auf Belval eingetreten. Premier Xavier Bettel hat mir einmal gesagt: „Mit der Gebläsehalle gibt es ein Problem, und das bist du. Denn es ist mein Grundstück und es ist meine Halle. Aber du musst den Abriss unterschreiben.“ Ich habe ihm gesagt, dass er das vergessen kann. Doch auch hier, von 2007 bis 2017 (Zeitpunkt des Zuschlags für das Kulturjahr 2022, d.Red.) hat niemand von der Gebläsehalle gesprochen. Und wenn wir weitere zehn Jahre warten, dann fällt sie von selber zusammen. 

In unmittelbarer Nähe zum neuen Viertel auf „Terres-Rouges“ liegt die ERA. Wie ist der Stand der Dinge, dass Esch wieder ein Freibad bekommt?  

Die Überlegungen laufen schon länger. Und die Diskussionen auch. Sowohl mit Audun-leTiche, denn das Areal liegt in Frankreich, wie auch mit ArcelorMittal. Nur muss man sich bewusst sein, dass wir das Projekt finanzieren müssen. Und da sind wir auch schnell wieder bei den Sparzwängen. 

Abschließende Frage: Zwei neue Stadtviertel auf den Industriebrachen, die Tram, der Weiterbau von Belval und der Uni, das neue Südspidol, die Wohngebiete Nonnewisen und Lankelz, eine neue Sporthalle mit Museum, Esch2022 … Wird Esch die neue Hauptstadt des Landes?  

(lacht) Ich habe Bürgermeisterin Lydie Polfer mal im Spaß gesagt, dass wir nach der Kulturhauptstadt auch die Hauptstadt des Landes werden wollen. Da hat sie gelacht. Nein, im Ernst, wir wollen und können uns nicht mit Luxemburg-Stadt vergleichen. Die haben mehr als doppelt so viele Einwohner und ganz andere finanzielle Möglichkeiten. Wir sind die „Capitale du Sud“ und werden diese Stellung ausbauen. Es bewegt sich jedenfalls mächtig was. Das motiviert und macht Spaß.

So soll es im neuen Viertel „Rout Lëns“ auf „Terres-Rouges“ in Zukunft aussehen
So soll es im neuen Viertel „Rout Lëns“ auf „Terres-Rouges“ in Zukunft aussehen Bild: Iko Real Estate
Armand Serafini
13. November 2020 - 15.40

De Mischo huet ganz Esch zersteiert. Hoffentlech geet hien geschwën

Michi
13. November 2020 - 13.01

Geld fir Kultur as do ... Awer net fir d'Schoulen .... "Natürlich werden wir im Hinblick auf Esch2022 weiter in die Kultur investieren" ... "die eine oder andere Schul-Renovierung vorschoben wird." ...

werner
13. November 2020 - 12.41

Dafür haben die Escher Angst vor den Dilettanten.