Bloß nicht in die Schuldenfalle tappen

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Jean-Marie Mangen sitzt seit zwölf Jahren im Conterner Gemeinderat. Zudem ist er Präsident des „Syrdall-Heem“ und Präsident des Organisationskomitees des „Festival de la BD“ in Contern, der größten Veranstaltung der Gemeinde. Er war außerdem der Vorgänger von Jim Schmitz als Präsident des Conterner Basketballvereins.

Die Conterner DP um Spitzenkandidat Jean-Marie Mangen ging aus den letzten Gemeindewahlen als stärkste Partei hervor. Dennoch fanden sie sich in der Rolle der Opposition wieder. Ein solches Szenario wie 2005 soll sich nicht mehr wiederholen, sagt der DP-Politiker.

Oppositionsrat Jean-Marie Mangen (DP)

Mangen hat eine klare Auffassung von der Rolle der Opposition. „Ich halte nichts davon, bei jedem Projekt aus Prinzip dagegen zu stimmen.“ Es wäre zu einfach, den Bürgern bei jeder Abstimmung zu erzählen, dass man dagegen gewesen sei und es selbst viel besser gemacht hätte als die aktuelle Mehrheit. Vielmehr geht es darum, die Vorschläge der Majorität kritisch zu begutachten und sie dann erst für gut zu befinden oder gegebenenfalls Verbesserungen vorzuschlagen.

Finanzkommission dringend notwendig

Und es gibt auch einige Dinge, die Mangen in Contern ändern würde. Besonders die Finanzen liegen dem DP-Politiker sehr am Herzen. „Seitdem wir 2004 definitiv über den neuen Sportkomplex abgestimmt haben, wurde außerdem festgehalten, dass wir unsere Ausgaben im ordentlichen Haushalt um fünf Prozent senken würden.“ Dies sei jedoch bis heute nicht passiert, so Mangen. Deshalb fordert er die Aufstellung einer Finanzkommission, die es seit den letzten Wahlen in Contern nicht mehr gibt und die eine Senkung der Ausgaben überwachen könnte.

Doch das ist nur ein Argument, das für eine Finanzkommission spricht. „Unsere finanzielle Situation ist sicherlich nicht die allerbeste. Deshalb müssen unsere Ausgaben überwacht werden“, so Mangen. Zudem könnte eine Finanzkommission die Haushaltsentwürfe mitgestalten, bzw. nach unnötigen Ausgaben durchforsten, die laut Mangen ganz sicher zu finden sind. Ansonsten sieht er nicht viele Möglichkeiten, die Schulden der Gemeinde zu tilgen. „Entweder führen wir Einschnitte durch, die den Bürgern nicht gefallen werden, oder wir versuchen unsere Einnahmen zu vergrößern, indem wir die Steuern erhöhen“, so Mangen. Jedoch würde man bei den Steuern sehr schnell an die Grenzen stoßen, da diese bereits relativ hoch seien.

Auf jeden Fall müsse vermieden werden, dass die Gemeinde in die Schuldenfalle tappt. „Um eine größere finanzielle Unterstützung vom Staat zu erhalten, muss die Bevölkerung der Gemeinde anwachsen“, sagt Mangen. Doch genau bei diesem Punkt müsse man gut aufpassen. Denn wenn die Bevölkerung steige, dann würden auch die Infrastrukturkosten steigen, warnt der Oppositionsrat.

Und deshalb fordert Mangen, dass Bürgermeister Schmitz den Einwohnern mal erklärt, wie er sich die zukünftige Entwicklung der Gemeinde vorstelle. „Contern soll auf eine moderate Art und Weise anwachsen. Wenn man die Projekte wie zum Beispiel die Seniorie oder das Wohnungsbauprojekt der SNHBM ansieht, lässt dies eher auf einen explosionsartigen Zuwachs schließen.“ Ein solcher Zuwachs könnte die Gemeinde Contern in einen Teufelskreis hineinziehen und die finanzielle Situation noch verschlechtern.

Verkehrssituation immer unzumutbarer

Zusammenfassend erklärt Mangen, dass er nicht bereit sei, die zukünftige Generation für die heutige verschwenderische Mentalität bezahlen zu lassen. „Es kann nicht sein, dass die nächste Generation für Projekte oder Einrichtungen bezahlen muss, von denen sie nicht mal mehr profitieren kann“, so Mangen.

Die Finanzlage ist sicherlich das Hauptanliegen des Spitzenkandidaten der DP, jedoch nicht das einzige. „Wir haben hier in Contern ein erhebliches Verkehrsproblem“, musste Mangen feststellen.

Besonders schlimm ist es entlang der neuen Schule mit Sportkomplex während der Hauptverkehrszeiten. „Die Situation wird für die Einwohner dieser Straßen immer unzumutbarer“, so Mangen. Durch den großen Andrang aus Richtung Syren entstehen gewaltige Ballungen, die man in Contern überhaupt nicht gewohnt ist und für die die Dorfstraße auch nicht vorgesehen ist.

Viele Autofahrer haben hier eine Strecke entdeckt, über die sie sehr schnell in die Hauptstadt gelangen können. Jean-Marie Mangen ist sich bewusst, dass es nicht viele Lösungen für dieses Problem gibt. Vor allem der Gemeinde sind die Hände gebunden. „Hier muss der Staat seine Verantwortung mal übernehmen und die Pläne für eine Umgehungsstraße vielleicht wieder aus der Schublade hervorkramen“, glaubt der Spitzenkandidat der Conterner DP.