Angriff auf Island

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In der mittlerweile 27-jährigen Success-Story der Spiele der kleinen Saaten waren die Schwimmer fast immer die Medaillengaranten im COSL-Team.

Auch vor zwei Jahren auf Zypern steuerte das FLNS-Team annähernd ein Drittel der Podiumsplätze bei. Und mit Raphaël Stacchiotti hatten die Schwimmer den besten Teilnehmer der JPEE 2009 in ihren Reihen, der auch mit einem solchen Preis ausgezeichnet wurde. Dabei trat das Team ersatzgeschwächt mit nur acht Schwimmern an.

3 Fragen an R. Stacchiotti

Tageblatt: Mit acht Medaillen, davon sieben goldene, hast du dir vor zwei Jahren auf Zypern die Latte sehr hoch gelegt. Zu hoch?

Raphaël Stacchiotti: „Tja, stimmt, das wird schwer zu toppen sein. Aber natürlich hoffe ich, dass ich diese Medaillen erfolgreich verteidigen kann. Aber acht persönliche Medaillen werden es schon mal nicht, da ich die 100 m Kraul nicht schwimme. Insgesamt könnten es aber sogar mehr werden, da ich sieben Einzel- und drei Staffelrennen bestreiten werde. Und für diese Rennen habe ich mir ein Ziel gesteckt, das ich auch erreichen will. Man darf aber nicht vergessen, dass die Spiele nicht mein Saisonhöhepunkt sind. Aber die Spiele gehören einfach dazu. Ich werde mein Land würdig vertreten. Auch für solche Veranstaltungen darf man sich nicht hängen lassen.“

„T“: In den Jahren zuvor gehörtest du zu den jungen Schwimmern, in Liechtenstein wirst du in eine Leader-Rolle schlüpfen müssen. Siehst du dich schon in einer solchen Funktion?

R. S.: „Das wird sich finden. Damien, Fränz und Laurent sind neben Christine die Ältesten im Team, aber ich denke schon, dass ich mich zu denen zählen kann, die eine Führungsfunktion übernehmen können. Ich denke aber, es wäre besser, wenn wir Älteren gemeinsam diese Funktion ausüben würden. Aber wir halten sowieso alle zusammen, wir sind ein Team.“

„T“: Was kann man von dem Team, das mit vielen jungen, unerfahrenen Schwimmern bestückt ist, erwarten?

R. S.: „Man sollte die Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Die Mannschaft wird ihre Stärke erst richtig in zwei Jahren bei den Spielen in Luxemburg ausfahren können. Da steckt sehr viel Potenzial drin. Der, oder die, eine oder andere wird aber schon in Liechtenstein für eine Überraschung sorgen. Was aber wirklich in ihnen steckt, das wird man erst in zwei, drei Jahren sehen. Bei den Spielen in Luxemburg wird diese Mannschaft richtig stark auftrumpfen.“

(MB)

Das Team

Herren:

Raphaël Stacchiotti (50 m, 100 m, 200, 400 m Freistil, 200, 400 m Lagen), Julien Henx (50 m, 100 m, 200 m Freistil, 100 m Schmetterling), Damien Assini (400 m Freistil), Jean-François Schneiders (100 m, 200, Rücken), Laurent Carnol (100 m 200 m Brust), Thibault Assini (100 m Schmetterling, 400 m Lagen); Staffeln: 4×100 m Freistil: Henx-Stacchiotti-D. Assini-T. Assini, 4×200 m Freistil: D. Assini-Stacchiotti-Schneiders-Henx, 4×100 m Lagen: Stachiotti-Carnol-T. Assini-Henx

Damen:

Julie Meynen (50 m, 100 m Freistil, 100 m, 200 m Rücken), Jacqueline Banky (50 m Freistil), Christine Mailliet (100 m, 200 m, 400 m Freistil, 100 m Schmetterling), Charné Olivier (200 m, 400 m, 800 m Freistil), Aurélie Waltzing (100 m Brust), Manon Van den Bossche (100 m Brust, 200 m, 400 m Lagen); Staffeln: 4×100 m Freistil: Mailliet-Banky-Olivier-Meynen, 4×200 m Freistil: Mailliet-Banky-Olivier-Meynen, 4×100 m Lagen: Meynen-Waltzing-Mailliet-Banky

Für die LieGames kann Ingolf Bender wieder eine größere Auswahl aufbieten. Vor allem das Herrenteam hat sich verdreifacht.

Medaillenchancen

Standen Raphaël Stacchiotti und Damien Assini in Limassol allein auf weiter Flur, so finden sie in diesem Jahr wieder die Unterstützung von Laurent Carnol und Jean-François Schneiders, die vor zwei Jahren wegen Abitur passen mussten. Für Assini und Stacchiotti werden es die dritten Spiele, für Carnol und Schneiders die zweiten. Via Staffel konnten sich mit Thibault Asssini und Julien Henx zwei weitere Schwimmer ein erstes Mal für die Wettbewerbe in Liechtenstein qualifizieren. Damit erhöht sich zugleich die Medaillenchance, da die Herren im Vergleich zu Zypern ebenfalls Staffelrennen schwimmen können.

Mit der Teilnahme von Carnol und Schneiders steigen auch die Goldaussichten, so dass Luxemburg einen ernsthaften Angriff auf die isländische Konkurrenz starten kann. Die Isländer führten bei jeder Auflage den (Schwimm-)Medaillenspiegel an, nur 2003 auf Malta kratzte Luxemburg mit 10:11 am isländischen Sockel.

Auf Zypern endete der Vergleich 9:17, sieben der FLNS-Goldmedaillen gingen auf das Konto von Raphaël Stacchiotti. Der Junioreneuropameister ist demnach erneut gefragt.

Mailliet: Jubiläum

Die restlichen Goldmedaillen konnte Sarah Rolko gewinnen. Leider fehlt die Rückenschwimmerin verletzungsbedingt in Vaduz. Insgesamt wurde die Damenriege von 2009 aufgemischt, neben Rolko fehlen aus dem Zypernteam Kim Nickles (Studien), Dana Gales (verletzt) und Christina Roch (keine Norm). Erhalten blieben nur Christine Mailliet und Aurélie Waltzing (dritte Teilnahme). Olympiateilnehmerin (und -kandidatin) Mailliet ist der Kapitän der Mannschaft und wird in Liechtenstein mit der 5. JPEE-Teilnahme ein kleines Jubiläum feiern.

Übertroffen wird sie nur von Alwin de Prins, der es auf sieben Einsätze brachte. Die Erwartungen im Schwimmbad Mühleholz sind aber klein, da die Ettelbrückerin wegen einer Verletzung mit ihren Chronos im Hintertreffen liegt. Ganz im Gegensatz zu Aurélie Waltzing, unserer besten Rückenschwimmerin seit Nancy Arendt. Ganz neu im Team sind Jacky Banky, Julie Meynen, Charné Olivier und Manon van den Bossche. Das Quartett ist nicht nur neu, sondern mit 13 bis 14 Jahren auch noch sehr jung. Aber sehr talentiert.

Die FLNS schickt die jüngste Mannschaft der Geschichte ins Geschehen und mit Manon van den Bossche (04.12.1997) die jüngste Athletin. Aber mit Sicherheit nicht die aussichtsloseste.