LuxemburgAltenpflegeheime: 20 Neuinfektionen im CIPA „Op der Rhum“

Luxemburg / Altenpflegeheime: 20 Neuinfektionen im CIPA „Op der Rhum“
Eines der Pflegeheime, für das „Servior“ zuständig ist, hat 20 Neuinfektionen zu verzeichnen Archivfoto: Editpress/Didier Sylvestre

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Die hohen Infektions- und Todeszahlen der letzten Tage haben Luxemburgs Pflegeeinrichtungen nicht verschont: 20 Neuinfektionen gibt es alleine in dem Seniorenwohnkomplex „Op der Rhum“ – und einen Todesfall.

20 Bewohner des CIPA („Centre intégré pour personnes âgées“) „Op der Rhum“ in Luxemburg-Stadt sind positiv auf Corona getestet worden – ein Bewohner ist jüngst gestorben. Das bestätigt Nathalie Hanck, Abteilungsleiterin für Kommunikation und Kundenservice von „Servior“, am Montag gegenüber dem Tageblatt. „Der Verstorbene hatte auch andere gesundheitliche Probleme – das Virus war eher nicht die Hauptursache für seinen Tod“, sagt Hanck. Servior verwaltet mehrere Pflege- und Altersheime in Luxemburg und ist zuständig für das CIPA „Op der Rhum“.

Die genaue Ursache für die Infizierung sei nicht bekannt – allerdings sei es wahrscheinlich, dass das Virus von einem Besucher ins Gebäude gebracht worden sei, so Hanck. Das Personal werde regelmäßig getestet. Angestellte seien verpflichtet, zu Hause zu bleiben, falls sie Symptome hätten. Es komme vor, dass Mitarbeiter positiv getestet werden – dann würden die üblichen Regeln gelten.

Im Altenpflegeheim „Op der Rhum“ wohnen 221 Menschen. Das Coronavirus habe sich allerdings nur unter dementen Bewohnern ausgebreitet. „Es ist schwierig bei diesen Patienten, weil sie die Schutzmaßnahmen nicht einhalten können – da kann man machen, was man will“, erklärt Hanck. Man habe sofort nach dem ersten Fall die anderen Bewohner des Flügels getestet und dann noch weitere Infektionen festgestellt. Alle betroffenen Bewohner seien in Quarantäne gesetzt worden. Man wolle sie aber nicht in ihren Zimmern einsperren. „Das würden sie nicht verstehen“, sagt Hanck. Das Personal, das die 20 positiv getesteten Menschen momentan betreut, bleibt während der Quarantäne dasselbe. „Die Angestellten halten sich an die Schutzmaßnahmen“, sagt Hanck, „und wir hatten auch schon seit einer Woche keine neuen Fälle mehr.“

Ein zweites betroffenes Altenheim

„Santé“-Direktor Jean-Claude Schmit hat gegenüber dem Tageblatt bestätigt, dass noch in einem anderen Altenpflegeheim Covid-19-Infektionen festgestellt worden sind. Welche Einrichtung das ist, will Schmit nicht sagen. „Op der Rhum“ ist laut Nathalie Hanck die einzige Servior-Einrichtung, die betroffen ist.

Der Altersdurchschnitt der Verstorbenen sei allerdings hoch. „Alle Menschen, die während der vergangenen Tage in Verbindung mit Covid-19 gestorben sind, waren älter als 80 Jahre“, sagt Schmit. Trotzdem weist er darauf hin, dass es kein außergewöhnliches Problem bei den Altenpflegeheimen gebe. „Wenn die Zahlen in der ganzen Gesellschaft steigen, ist es nicht verwunderlich, dass sie auch in diesen Wohneinrichtungen steigen“, so der Direktor des Gesundheitsministeriums.

Auch Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) sagt am Montag, dass die Fälle in den Pflegeheimen „unter Kontrolle“ seien. Man dürfe laut Lenert bei der ersten erhöhten Zahl nicht sofort drastische Maßnahmen ergreifen: „Wir werden uns das in Ruhe anschauen und dann entscheiden.“ Die Gesundheitsministerin wird am Mittwoch eine Pressekonferenz zu der momentanen Corona-Situation halten und dann auch gegebenenfalls neue Maßnahmen ankündigen.