Zwölf Tote bei Attentat in Kabul

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Bei einem Angriff auf ein Luxushotel in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Donnerstagabend mindestens zwölf Menschen getötet worden, darunter die vier minderjährigen Angreifer.

Der Überfall, zu dem sich die radikalislamischen Taliban bekannten, richtete sich gegen das Hotel Serena. Unter den Getöteten war ein Ex-Diplomat aus Paraguay, der sich als Wahlbeobachter für die Präsidentenwahl in Afghanistan zur Verfügung gestellt hatte.

Auch ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP, seine Ehefrau und zwei seiner drei Kinder wurden getötet. Bei dem Journalisten handelt es sich um den 40-jährigen Sardar Ahmad, wie AFP am Freitag meldete. Sein jüngster Sohn wurde schwer verletzt und notoperiert. Sardar war afghanischer Staatsbürger und seit dem Jahr 2003 fester Mitarbeiter der Agentur. Die vier Leichname wurden am Morgen von einem AFP-Fotografen identifiziert.

Pistolen in Socken versteckt

Drei Stunden vor Beginn des Blutvergießens hatten vier junge Männer das Hotel mit in ihren Socken versteckten Pistolen betreten. Erst mit einem gewissen Zeitverzug kam es dann zu einer Schießerei in dem bei Ausländern beliebten Hotel, das als das luxuriöseste der Stadt gilt. Schon 2008 war das Serena Ziel eines Taliban-Angriffs gewesen, bei dem acht Menschen getötet wurden.

Die neuerliche Attacke ereignete sich zwei Wochen vor Beginn der Präsidentschaftswahlen, deren Vorbereitung von den Taliban gewaltsam sabotiert wird. Der Sprecher des Innenministeriums, Sedik Sedikki, sagte, unter den Getöteten seien drei Frauen und zwei Kinder. Die vier Angreifer wurden von afghanischen Sicherheitskräften erschossen.
Ebenfalls am Donnerstag stürmten Taliban-Kämpfer zudem eine Polizeistation in der ostafghanischen Stadt Dschalalabad und brachten dort zehn Sicherheitsbeamte um. Bei dem Angriff wurde auch eine an einen Lastwagen montierte Bombe gezündet.