Zwei Luxemburger an Bord

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Das Luxemburger Außenministerium bestätigte am frühen Donnerstagabend: Zwei Luxemburger sind unter den Opfern des Flugzeugabsturzes im Mali: eine Frau und ein Mann der ONG "ASDM - Le soleil dans la main".

Eine Maschine der algerischen Fluggesellschaft Air Algérie mit 116 Menschen an Bord ist etwa 50 Minuten nach dem Start, vermutlich über dem westafrikanischen Krisenland Mali abgestürzt.

An Bord waren nach Angaben der spanischen Fluggesellschaft Swiftair auch zwei Luxemburger. Das Außenministerium bestätigte am Donnerstagabend, dass zwei Mitglieder der Nichtregierungsorgenisation „ASDM – Le soleil dans la main“ an Bord des Flugzeugs gewese seien. Die Frau und der Mann sollten nach Burkina Faso fliegen, um dort ein Kinderschutzprogramm in der Provinz Boulkienmde zu betreuen. Das Luxemburger Außenministerium habe einen Krisenstab ins Leben gerufen. Er soll Informationen über das Schicksal der beiden Luxemburger sammeln. Des Weiteren wurde der psychologische Hilfsdienst eingeschaltet. Er soll die Familienangehörigen der beiden Passagiere betreuen.

Absturzursache unklar

Warum die Maschine am Donnerstagmorgen vom Radar verschwand, ist indes noch immer unklar. Es gab Hinweise, dass der Pilot eine Schlechtwetterfront umfliegen wollte. Nach Angaben der Airline war die Maschine auf dem Weg von Ouagadougou (Burkina Faso) in die algerische Hauptstadt Algier. 50 Minuten nach dem Start sei der Kontakt zu Flug AH5017 abgebrochen. Dem Kommandeur der UN-Mission in Mali, Brigadegeneral Koko Essien, zufolge verunglückte die Maschine im Zentrum des Landes zwischen den Städten Gao und Tessalit. Das Flugzeug des Typs MD83 gehört der spanischen Fluggesellschaft Swiftair und wurde von Air Algérie geleast.

Laut Swiftair waren unter den Insassen 50 Franzosen, 24 Bürger Burkina Fasos, acht Libanesen, sechs Algerier, fünf Kanadier, zwei Luxemburger sowie jeweils ein Fluggast aus Mali, Belgien, dem Niger, Kamerun, Ägypten, der Ukraine, Rumänien und der Schweiz. Bei drei weiteren Passagieren war die Nationalität nach diesen Angaben zunächst noch unklar. Damit waren insgesamt 110 Passagiere an Bord. Die sechs Besatzungsmitglieder stammten aus Spanien.

Pilot wollte schlechtem Wetter ausweichen

Der algerische Ministerpräsident Abdelmalek Sellal sagte lokalen Medien, das Flugzeug sei in der Gao-Region, rund 500 Kilometer vor der algerischen Grenze verschwunden. Den letzten Kontakt habe es mit einem Kontrollturm im Niger gegeben. Demnach wollte der Pilot schlechtem Wetter ausweichen.

Die Regierung in Paris schickte zwei im Tschad stationierte Militärjets vom Typ Mirage 2000 auf die Suche nach dem Flugzeug. Rettungskräfte suchten ein ausgedehntes Gebiet bei der Stadt Gao im Osten des Landes ab, sagte der französische Außenminister Laurent Fabius am späten Nachmittag in Paris. Wenn sich die Befürchtungen bestätigen sollten, wäre das eine „Tragödie für ganz Frankreich“, sagte er.

Frankreich unterhält in dem zentralafrikanischen Tschad eine Militärbasis, ist aber auch in Mali seit eineinhalb Jahren federführend an einem Anti-Terror-Einsatz gegen aufständische Islamisten beteiligt. Das Absturzgebiet soll innerhalb der früher stark umkämpften Zone liegen. Inzwischen wurden in Paris Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung geöffnet.