Zoff um Bordell

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Die Bürger der Gemeinde Kleinblittersdorf wehren sich gegen das geplante Bordell in einer denkmalgeschützten Villa. Ein Trierer Clubbetreiber will dort einziehen.

Eine denkmalgeschützte Immobilie, sanierungsbedürftig und am Rande eines Dorfes an der Grenze zu Frankreich gelegen, ein investitionsfreudiger Bordellbesitzer aus Trier und aufgebrachte Bürger: Das könnten die Zutaten für eine Soap im Fernsehen sein. Im Saarland ist das Realsatire.

Genehmigt und nun doch nicht

Erst Anfang August hatte der CDU-dominierte Gemeinderat der Nutzung als Bordell zugestimmt. Eine Unterschriftensammlung der Bürger, die innerhalb von einer Woche 930 Unterschriften brachte, erforderlich sind mindestens rund 500, ließ nun den Rat in seiner Sitzung am Dienstag zurückrudern. Die Zustimmung zur Nutzung der Villa als Bordell wurde zurückgezogen.

Eigentümer der Immobilie ist ein Geschäftsmann aus Saarbrücken, der die ehemalige Direktorenvilla verkaufen will. Die Rede ist von einem „hohen sechsstelligen Betrag“. Der zukünftige Besitzer aus Trier hat juristische Schritte gegen die Gemeinderatsentscheidung angekündigt. Der Saarländische Rundfunk berichtet, dass es bereits eine Klage gegen den Beschluss gibt.

Streit geht weiter

Der Streit geht also weiter. Kläger und Kaufinteressent ist ein Bordellbesitzer aus Trier, der dort den „Pearls Club“ mit rund 30 Prostituierten betreibt. Er gilt als das größte Bordell Triers. Die letztendliche Entscheidung über die Nutzung der Immobilie liegt bei der Baubehörde des Regionalverbandes Saarbrücken.

Kleinblittersdorf mit seinen fünf Ortsteilen und rund 11.000 Einwohnern insgesamt liegt direkt an der Grenze zu Frankreich. Saarbrücken gilt wegen seiner Nähe zu Frankreich, wo Prostitution verboten ist, als die Stadt Deutschlands mit der größten Bordelldichte.