/ Zehntausende ziehen für Putin auf die Straße
An einem Marsch in Moskau und einer anschließenden Kundgebung nahmen nach Polizeiangaben etwa 130.000 Menschen teil. Zahlreiche Demonstranten erklärten allerdings, sie seien für ihre Teilnahme bezahlt oder von ihren Arbeitgebern dazu gedrängt worden.
In den vergangenen Wochen hatte die Opposition ebenfalls Zehntausende Anhänger zu Anti-Putin-Demonstrationen mobilisiert und den Regierungschef zu einem Verzicht auf eine erneute Kandidatur für das Präsidentenamt aufgefordert.
Mit Parolen auf Stimmenfang
Putin selbst rief seine Anhänger bei der Kundgebung in einem Sportstadion dazu auf, bei der Wahl am 4. März für ihn zu stimmen und „nicht das Vaterland zu betrügen“. Vor der jubelnden Menschenmenge schlug der in Umfragen weiterhin populäre Spitzenkandidat nationalistische Töne an und zog historische Parallelen bis hin zum Kampf gegen Napoleon vor 200 Jahren: „Wir sind eine Nation, die gewinnt. Das liegt in unseren Genen.“
Unter seiner Führung werde es Russland niemals zulassen, dass sich ein anderes Land in die inneren Angelegenheiten einmische. Es war die bislang größte Putin-Kundgebung seit Beginn des Wahlkampfs.
Wahlsieg so gut wie sicher
Putin dürfte sich bei der Wahl zum Staatsoberhaupt am übernächsten Sonntag erneut durchsetzen und käme damit auf eine dritte Amtszeit. Die angestrebte Rückeroberung des Präsidentensessels und Fälschungsvorwürfe bei der Parlamentswahl im Dezember haben Zehntausende Russen bereits dreimal zu landesweiten Protesten auf die Straßen getrieben.
Nachdem Putin bereits von 2000 bis 2008 zwei Amtszeiten als Präsident innehatte, wurde der frühere Geheimdienstoffizier Ministerpräsident, blieb aber im sogenannten Macht-Tandem mit Präsident Dmitri Medwedew Russlands einflussreichster Politiker.
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