Zehntausende geloben Kim Jong Un Treue

Zehntausende geloben Kim Jong Un Treue

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Nordkorea treibt den Personenkult um den neuen Machthaber Kim Jong Un weiter. In Pjöngjang geloben Menschenmassen dem Sohn des gestorbenen Alleinherrschers Kim Jong Il die Treue.

Bei einer organisierten Massenkundgebung in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang haben Zehntausende dem Sohn und Nachfolger des Ex-Diktators Kim Jong Il, Kim Jong Un, ihre Loyalität bekundet. Auch gelobten sie, sich für die Fortsetzung der Politik Kim Jong Ils einzusetzen, wie die Staatsmedien am Dienstag berichteten. Die Kundgebung fand auf dem Kim-Il-Sung-Platz statt, der nach Kim Jong Uns Großvater und „ewigen Präsidenten“ benannt ist. Ob der Enkel an der Kundgebung teilnahm, war unklar.

Auf von den Staatsmedien veröffentlichten Bildern waren nach Berichten der chinesischen Agentur Xinhua marschierende Massen zu sehen. „Wie werden das Vermächtnis des großen Führers Kim Jong Il hochhalten“, habe auf einem großen Transparent gestanden.

Absolute Gefolgschaft gefordert

Nach der Ernennung Kim Jong Uns zum Oberbefehlshaber der Streitkräfte hatte das Regime des kommunistischen Landes das neue Jahr mit einem Aufruf zur absoluten Gefolgschaft begonnen. Die Partei, die Armee und das Volk sollten „menschliche Bollwerke und Schilde zur Verteidigung Kim Jong Uns bis zum Tod“ werden, hatte es in einem Neujahrsartikel der offiziellen Zeitungen geheißen. Zudem bekräftigte das Regime, die Linie Kim Jong Ils fortzusetzen, der eine „Militär-Zuerst“-Politik verfolgt hatte. Kim war nach offizieller Darstellung am 17. Dezember infolge eines Herzinfarkts gestorben.

Südkorea teilte mit, wieder Anträge für Reisen nach Nordkorea zuzulassen. Das vorübergehende Reiseverbot sei aufgehoben worden, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf das Vereinigungsministerium in Seoul. Reiseanträge würden wieder bearbeitet. Seoul hatte kurz nach der Nachricht über den Tod Kim Jong Ils das Reiseverbot verhängt. Eine Ausnahmeregelung gab es für den innerkoreanischen Industriepark in der Grenzstadt Kaesong in Nordkorea. In Südkorea müssen alle Reisen in das Nachbarland genehmigt werden.

Auch hatte Südkoreas Regierung mit zwei Ausnahmen alle privaten Beileidsbesuche in Nordkorea verboten. Pjöngjang hatte auf das Verbot verärgert reagiert. Nach dem Ende der offiziellen Trauerzeit am 29. Dezember hatte der Norden erklärt, mit der südkoreanischen Regierung von Präsident Lee Myung Bak niemals in Beziehung zu treten. Am Montag hatte Lee Nordkorea zum Dialog aufgerufen.