Zehntausende gehen auf die Straße

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(AP)

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Zum Generalstreik gegen das Sparpaket der italienischen Regierung haben sich am Dienstag zehntausende Demonstranten in Rom und anderen Städten des Landes versammelt.

„Das ist ein Plan, den dieses Land nicht verdient“, sagte in Rom Susanna Camusso, Generalsekretärin von Italiens größtem Gewerkschaftsbund CGIL, der zu dem landesweiten Generalstreik aufgerufen hatte. Italien stehe „am Rande des Abgrunds“ und brauche eine „verantwortungsvolle Regierung“. Die Demonstranten verliehen mit Trillerpfeifen und Spruchbändern ihren Forderungen Nachdruck. Auch in Florenz demonstrierten am Vormittag etwa 10.000 Menschen, in Genua waren es einige tausend Demonstranten.

Der Generalstreik, der acht Stunden dauern sollte, löste ein Verkehrschaos aus. Im Flug-, Zug- und Schiffsverkehr wurden Verbindungen gestrichen oder hatten Verspätung. Auch Busse und U-Bahnen fuhren unregelmäßig. Viele touristische Attraktionen in Rom wie das Kolosseum oder das Forum Romanum blieben geschlossen. Auch in Krankenhäusern und bei der Post wurde gestreikt.

Heftig umstrittenes Sparpaket

Die Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte am 12. August zusätzliche Einsparungen von 45 Mrd EUR in den kommenden zwei Jahren beschlossen. Die CGIL hatte das Paket, welches das Vertrauen der Finanzmärkte in das hochverschuldete Land wiederherstellen soll, als „sehr unfair und zutiefst falsch“ kritisiert. Ende August nahm die Mitte-rechts-Koalition mehrere Veränderungen vor und kippte unter anderem die ursprünglich geplante Reichensteuer. Den endgültigen Sparplan will die Regierung vor Mitte des Monats verabschieden.