Zehntausende gegen Sparprogramm

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(dpa)

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Zehntausende Menschen sind am Samstag in London gegen Sozialkürzungen und das Sparprogramm der britischen Regierung auf die Straße gegangen.

Der Gewerkschaftsverband TUC hatte angekündigt, dass die Demonstration die Größte seit den Protesten gegen den Irak-Krieg 2003 werden solle und bis zu 100 000 Menschen daran teilnehmen. Nicht offiziellen Zahlen zufolge waren sogar bis zu 250 000 Menschen auf der Straße, berichtete die Nachrichtenagentur PA.

Rund 4500 Polizisten waren in London im Einsatz, um mögliche Gewaltausbrüche zu verhindern. Einige Gruppen hatte Aktionen wie das Besetzen großer Geschäfte und Banken in der Innenstadt angekündigt.

Studenten, Lehrer, Angestellte

Unter den Demonstranten waren zahlreiche Studenten, Lehrer, Krankenschwestern und Angestellte aus dem Öffentlichen Dienst, die auf Plakaten und in TV-Interviews ihrer Wut Ausdruck gaben. Für den Nachmittag war eine Kundgebung im Hyde Park angesetzt, bei der unter anderem der Chef der sozialdemokratischen Labour Partei, Ed Miliband, sprechen sollte.

Großbritannien kämpft gegen die Folgen der Wirtschaftskrise und versucht den Problemen mit einer Mischung aus höheren Steuern und Einsparungen zu Leibe zu rücken. Zu Jahresbeginn war die Mehrwertsteuer auf 20 Prozent erhöht und den Kommunen ein Sparprogramm auferlegt worden. Am Mittwoch hatte Schatzkanzler George Osborne den Haushalt für das kommende Jahr vorgestellt und berichtet, dass die Gesamtverschuldung Großbritanniens 2011 bei 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen werde, 2012 bei 71 Prozent.