Zahlreiche Verletzte bei Oraniermärschen

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Chaotische Szenen in Belfast am Freitagabend: Die traditionellen Oraniermärsche in der nordirischen Hauptstadt haben auch in diesem Jahr zu Ausschreitungen geführt.

Schwere Ausschreitungen zwischen radikalen Protestanten und der Polizei haben die traditionellen Oranier-Märsche in Nordirland überschattet. Auf den Strassen von Belfast herrschten Freitagabend über Stunden teils chaotische Zustände. Mindestens 23 Polizisten wurden verletzt, dazu eine nicht näher genannte Zahl von Demonstranten sowie ein protestantischer Politiker.

Die Situation war eskaliert, nachdem die Polizei eine Strasse zu einem katholischen Stadtviertel mit gepanzerten Fahrzeugen abgesperrt hatte. Demonstranten warfen Flaschen und Ziegelsteine, stiegen auf die Fahrzeuge und schlugen mit Holzlatten, Golfschlägern und sogar mit Zeremonienschwertern darauf ein. Die Beamten setzten Wasserwerfer und Plastikgeschosse ein.

Gedenken an protestantischen Sieg

Der protestantische Politiker Nigel Dodds, der als Abgeordneter Nord-Belfast im britischen Parlament vertritt, wurde von einem Ziegelstein am Kopf getroffen, als er zu den Demonstranten sprach. Er wurde ohnmächtig ins Krankenhaus gebracht, wo er laut seiner Partei DUP wieder zu Bewusstsein kam.

Anlass der Märsche am 12. Juli ist das Gedenken an den Sieg der Armee des protestantischen britischen Königs Wilhelm III. von Oranien-Nassau im Jahr 1690 über die Soldaten des abgesetzten katholischen Königs James II. Bei den Märschen kommt es regelmässig zu Ausschreitungen.