Wrackteile entdeckt

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Französische Streitkräfte haben am Donnerstagabend das Wrack der vermissten Maschine von Air Algérie etwa 50 Kilometer von der Grenze zu Burkina Faso entfernt in der Region Gossi entdeckt.

Wie es am Donnerstag auf der Internetseite des Airports heißt, liegt die bisher vermisste Maschine der Fluggesellschaft Air Algerie in einem schwer zugänglichen Wüstengebiet zwischen den Städten Gao und Kidal. Die französische Armee, die sich an der Suche nach dem verschollenen Flugzeug beteiligte, hätte das Wrack gesichtet. Auch der Präsident Malis Ibrahim Boubacar Keita sagte, die verschwundene Maschine sei entdeckt worden. Von offizieller Seite gab es dafür zunächst aber keine Bestätigung.

Später am Abend dann wurde bestätigt, dass die vermisste Passagiermaschine nach Angaben der burkinischen Armee im Nordosten Malis abgestürzt sei. Zunächst war das Flugzeug in der Gao-Region vermutet worden, rund 500 Kilometer vor der algerischen Grenze, entfernt. Es stürzte aber wohl weiter nördlich und näher an der Grenze zu Algerien ab. Den letzten Kontakt gab es mit einem Kontrollturm im Niger. Das Wrack des Flugzeugs sei etwa 50 Kilometer von der Grenze zu Burkina Faso entfernt in der Region Gossi entdeckt worden, sagte General Gilbert Diendiéré am Donnerstagabend in der burkinischen Hauptstadt Ouagadougou.

Das Flugzeug des Typs MD83 gehört der spanischen Swiftair und wurde von Air Algérie geleast. Die Maschine war am Donnerstag mit 116 Personen an Bord, darunter zwei Luxemburger, von Ouagadougou in Richtung der algerischen Hauptstadt Algier abgeflogen, plötzlich aber vom Radar verschwunden.

Augenzeugenberichte

Spuren wurden zunächst nicht gefunden. Doch gab es nach Angaben der Behörden von Burkina Faso Augenzeugenberichte, wonach rund 80 Kilometer südöstlich der Stadt Gossi ein Flugzeug heruntergekommen sein soll. Dies stimme mit den jüngsten Radaraufnahmen überein, sagte Gilbert Diendere, der Chef eines Krisenstabs in Burkina Faso.

Der algerische Rundfunk zitierte Algeriens Regierungschef Abdelmalek Sellal aber mit den Worten, das Flugzeug sei in der Region der malischen Stadt Gao „verschwunden“. Auch aus malischen Regierungskreisen verlautete zunächst, die Luftüberwachung habe die Air-Algérie-Maschine in der „Gegend von Gao vom Radar“ verloren. Die Region liegt rund 500 Kilometer von der algerischen Grenze entfernt. Im vergangenen Jahr hatten sich islamistische Aufständische im Norden Malis teils heftige Kämpfe mit französischen und malischen Soldaten sowie weiteren afrikanischen Truppen geliefert. Die Region gilt nach wie vor als unsicher.

Kampfjets auf der Suche nach dem Flugzeug

Die Regierung in Paris hatte zur Suche des Wracks zwei im Tschad stationierte Militärjets vom Typ Mirage 2000 geschickt. Frankreich unterhält in dem zentralafrikanischen Tschad eine Militärbasis, ist aber auch in Mali seit eineinhalb Jahren federführend an einem Anti-Terror-Einsatz gegen aufständische Islamisten beteiligt. Sie fanden die Unglücksmaschine in der Region von Gossi.

Air Algérie erklärte, an Bord der Maschine seien 50 Franzosen – Fabius sprach von 51 Franzosen -, 24 Burkiner, acht Libanesen, jeweils sechs Algerier und Spanier, fünf Kanadier, vier Deutsche sowie zwei Luxemburger. Die Tochter des kubanischen Staatspräsidenten Raúl Castro, Mariela Castro, dementierte in Havanna Spekulationen internationaler Medien, auch sie sei unter den Opfern des Absturzes gewesen.

Rätseln über die Absturzursache

Der Absturz des Passagierflugzeugs über dem westafrikanischen Krisenstaat Mali hat am Donnerstag beunruhigende Ungewissheit über die Unglücksursache ausgelöst. War es ein technischer Defekt? Ein Pilotenfehler? Ein Attentat? Unwetter? Oder vielleicht sogar ein Abschuss wie in der Ukraine? Es gab Hinweise, dass der Pilot eine Schlechtwetterfront umfliegen wollte.

Auch wenn es zunächst keinerlei Hinweise auf einen Terrorakt gab, wollte niemand ein Verbrechen gegen die Maschine ausschließen. Zu oft hatte es zuletzt Anschlagsdrohungen gegen Frankreich gegeben, das in Mali seit anderthalb Jahren federführend an einem Militäreinsatz gegen aufständische Islamisten beteiligt ist.