/ Wo steckt Spicer?

(Reuters/Jonathan Ernst)
Die Stunden und Tage nach der Entlassung des FBI-Direktors James Comey waren für das Weiße Haus wohl einige der aufreibendsten während der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump. Die Presse überflutete die Trump-Regierung mit Fragen – doch wo war Pressesprecher Sean Spicer? Er diente während der turbulenten Zeit den USA in anderer Art und Weise, indem er seinen Dienst als Reservist der US-Navy leistete.
Spicer hat sich verpflichtet, monatlich für einige Tage als Reservist der Marine eingesetzt zu werden. Der 45-Jährige hatte sich 1999 der Marine-Reserve angeschlossen. Spicer, der den Rang eines Kommandeurs inne hat, arbeitet dann im Pentagon als Experte für Öffentlichkeitsarbeit für einen Navy-Captain. Die Reservisten müssen mindestens ein Wochenende pro Monat plus zwei zusätzliche Wochen jährlich ihren Dienst ableisten.
Spekulationen
Unter besonderen Umständen können die Tage aber auch unter der Woche abgearbeitet werden, heißt es auf der Internetseite der Navy. An diesen Tagen muss dann Vize-Pressesprecherin Sarah Huckabee Sanders als Gesicht der Trump-Regierung herhalten. So auch am vergangenen Mittwoch – an einem der wichtigsten Tage des Präsidenten. Dass Huckabee Sanders für Spicer einsprang, befeuerte auch Spekulationen, dass Trump mit dem Gedanken spiele, Spicer langfristig durch die Tochter des ehemaligen Gouverneurs von Arkansas, Mike Huckabee, zu ersetzen.
Das Weiße Haus wies zurück, dass Spicers Posten auf der Kippe stehe. Huckabee Sanders‘ Einsatz wurde damit begründet, dass dies Teil eines weitreichenderen Plans sei, der 34-Jährigen mehr Zeit vor TV-Kameras zu geben, da sie die Nummer Zwei nach Spicer sei.
Schlagabtausch
Auch die offiziellen Pressekonferenzen leitete Huckabee bereits vergangenen Donnerstag und Freitag – als Spicer ebenfalls Reserve-Dienst hatte. „Ihr müsst mit mir vorliebnehmen“, sagte Huckabee Sanders den Journalisten bei dem nicht öffentlichen Briefing. „Also macht euch für spaßige 24 Stunden bereit.“
Die Pressekonferenzen des Weißen Hauses, die auch übertragen werden und in welchen Spicer sich fast immer einen hitzigen Schlagabtausch mit den Reportern liefert, sind mittlerweile zu einem Highlight geworden. Spicer erlaubte sich schon eine Reihe von Ausrutschern am Presse-Podium – die manchmal fast mehr Aufmerksamkeit bekamen, als das, was er über die Trump-Regierung berichtete.
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