Wo die Spione sitzen

Wo die Spione sitzen
(Reuters)

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Keine Regierung fühlt sich ohne Geheimdienst sicher, auch nicht Luxemburg. Wir gelten unter anderem wegen des Bankensektors und der EU-Institutionen als interessantes Ziel für Spione.

Wissen ist Macht. Diesem Grundsatz folgend investieren Regierungen weltweit Milliarden in ihre Nachrichtendienste. Deren Mitarbeiter beschaffen sich mit allen legalen – und teilweise auch illegalen Mitteln – Informationen über mutmaßliche Feinde aus dem In- und Ausland. Trotz einer Regierungskrise und einer Welle von Skandalen rund um den Luxemburger Geheimdienst SREL, will Jean-Claude Juncker den Geheimdienst aufstocken. Auch die Onlineüberwachung soll in Zukunft in Angriff genommen werden.

Nach den aktuellen Medienberichten, dass die USA auch bei der EU spioniert haben, und den Vorwürfen des ehemaligen NSA- und CIA-Mitarbeiters Edward Snowden sind die Geheimdienste in aller Munde. Und ihre Bürokomplexe (siehe. Diashow) zieren die Zeitungen weltweit. Auch Luxemburg ist im Visier zahlreicher Geheimdienste. Selbst die NSA hat ihre Lauscher auf das Land ausgerichtet. Auf ihrer Prioritätenliste gelten wir als „grün“.

US-„Ohr“ in Luxemburg

Gerade im Wirtschaftsbereich ist Luxemburg für Spione interessant. Sie arbeiten unter Legenden in Banken und anderen Unternehmen. Sie bewegen sich frei im Auftrag von diplomatischen Vertretungen durchs Land und schröpfen Informationen ab. In Regierungskreisen gelten die Amerikaner in jeder Hinsicht „als großes Ohr“ in Luxemburg.

Nicht alle Hauptquartiere und Lauschposten sind so leicht auszumachen wie diejenigen der US-Organisationen NSA und CIA oder Frankreich DGSE und Deutschland mit ihrem BND. Über manche wird wild spekuliert. So ist nach wie vor unklar, wo der Mossad sein Hauptquartier hat oder von wo aus die Mitarbeiter der chinesischen Einheit „61398“ ihren Cyberwar führen. Es handelt sich ja schliesslich um Geheim-Dienste.