„Wir sind traurig“

„Wir sind traurig“
(dpa/Symbolbild)

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Gegen einen Priester in Luxemburg wird wegen sexuellem Missbrauch eines Minderjährigen ermittelt. Der Katholikenrat hat mit Bestürzung auf den Fall reagiert.

Der Katholikenrat in Luxemburg hat den Missbrauchsfall eines Priester im Pfarrverband Belair-Merl-Zessingen verurteilt und sein Mitgefühl dem Opfer gegenüber ausgesprochen. „Wir sind traurig. Es müsse alles getan werden, um Missbrauch zu verhindern,“ heißt es am Freitag in einem Schreiben. Weiter heißt es:“ Wir unterstützen uneingeschränkt die Kirche bei ihrer Präventionsarbeit.“

Am Dienstag meldete das erzbischöfliche Ordinariat, dass ein Priester Selbstanzeige erstattet hat. Der Mann soll 2008 ein Kind sexuell missbraucht haben. Gegen ihn laufen derzeit Ermittlungen. Er wurde bereits von der Justiz zu der Tat vernommen. Erzbischof Jean-Claude Hollerich hat den Priester bis auf weiteres von seinen pastoralen Aufgaben entbunden.

Bislang schweigt die katholischen Kirche in Luxemburg zu dem Fall. Es ist damit der bislang aktuellste Fall von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche Luxemburg. Anfang 2010 wurden die ersten Fälle hierzulande bekannt. Diese lagen oft 30 Jahre und mehr zurück. Eine Hotline wurde eingerichtet. Innerhalb eines Jahres meldeten sich dort 138 Menschen. 100 klagten über Gewalt, 39 Mal wurden sexuelle Misshandlungen gemeldet. In 114 Fällen ermittelte die Staatsanwaltschaft. Diese Zahlen fand man im November 2010 in einem 141 Seiten starken Abschlussbericht.