„Wir mussten handeln“

„Wir mussten handeln“
(Fabrizio Pizzolante)

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Der Findel wird den heutigen Anforderungen bei der Passagierabfertigung nicht ganz gerecht. Jetzt wird das Problem mit den Parkplätzen reoganisiert.

Nichts ist so wichtig wie der erste gute Eindruck, heißt es manchmal. Flughäfen sind Orte, wo solche bleibenden Eindrücke entstehen. Dies gilt natürlich besonders für so manchen Reisenden, der zum ersten Mal ein Land zu sehen bekommt. Ein Flughafenbetreiber muss allerdings nicht nur solche Kunden zufriedenstellen, sondern natürlich auch die einheimische und die Geschäftskundschaft, welche des öfteren von hier aus ins Land einreisen oder es verlassen.

Die Neuerungen beim Parken

- Der neue Langzeitparkplatz „Economy“ – wird als von dem Betreiber Parking M bezeichnet – wird am 16.Juni eröffnet und hat eine Kapazität von circa 1.300 Parkplätzen.

Eine Woche soll 35 Euro kosten. Der Parkplatz befindet sich 2,5 km vom Terminal entfernt.

Ein kostenloser Shuttle stellt die Verbindung, von 4 Uhr morgens bis Mitternacht, sieben Tage die Woche, sicher.

- Unter der Kategorie „Open Air“ stehen 2.000 Parkplätze im Terminalbereich auf den offenen Parkbereichen E, F und G der Kundschaft zur Verfügung. Diese Plätze wurden neu beschildert und markiert. Die Preisstruktur soll sich laut Luxairport
minimal ändern.

- Man kann auch weiterhin die Tiefgarage benutzen. Dort sind die Preise allerdings höher.

- Der „Kiss & Fly“-Parkplatz bekommt eine neue Preisstruktur, welche die Kunden dazu anregen soll, nur während 15 Minuten – statt bislang 30 – hier ihren Wagen abzustellen. Praktisch für die Entladung, weniger praktisch, wenn man jemanden abholen will.

- Nach eigenen Angaben arbeitet der Flughafen an weiteren Verbesserungen des Parkraumkonzepts.

Neben der Erneuerung der gesamten Beschilderung und der verbesserten Anbindung des Parkbereichs „E“ werden neue Angebote für Geschäftsreisende sowie eine Online-Reservierungsplattform für Parken entwickelt. Langfristig werden weitere Parkbereiche auf dem Flughafengelände erschlossen.

Seit sechs Jahren ist das neue Terminal A samt umliegender Infrastruktur in Betrieb und hat immer noch so manche „Kinderkrankheit“. Die Installation – von Fraport gebaut – welche eigentlich für jährlich drei Millionen Passagiere ausgelegt war – leidet bereits heute, da mehr als 2,2 Millionen Kunden den Flughafen in Anspruch nehmen, unter einer wenig optimalen Verwaltung der Passagierströme.

Änderungen

Es mag vieles geben, auf das man zu Recht am Findel stolz sein kann, es gibt allerdings für die Zukunft so einige Herausforderungen zu meistern. Besonders dann, wenn die Passagierzahl und die Flugverbindungen noch weiter stark wachsen. Und fast alle Akteure gehen davon aus, dass dem so sein wird. Die Flughafenverwaltung ist sich dieser Herausforderungen mehr als bewusst, wenn man Johan Vanneste, dem neuen Chef von Luxairport, zuhört.

Vanneste ist erst seit drei Monaten dabei. Aus dem früheren Berufsleben kennt er eigentlich sehr genau die Seite des Geschäfts eines Flughafens, die sich mit den Airlines beschäftigt. Ein wenig erstaunt es demnach schon, dass die erste große Änderung demnach den Passagieren zugute kommen soll. „Angesichts der weiter steigenden Passagierzahlen mussten wir handeln“, meinte am Donnerstag Vanneste während einer Pressekonferenz. In der Tat steht das sommerliche Urlaubsgeschäft vor der Tür und es bedarf demnach einer Neuorganisierung der Parkplätze, um den sich anbahnenden Ansturm meistern zu können.

Dienstleister

Unter dem Impuls von Vanneste scheint sich der Flughafenbetreiber Luxairport immer mehr in seine Rolle als Dienstleister hineinzufinden. Vanneste kündigte an, dass der „Duty free“-Bereich neu gestaltet werden wird. Der Generaldirektor meinte dem Tageblatt gegenüber allerdings auch, dass in Zukunft – wann, das wisse man noch nicht – die Abfertigung der Passagiere überdacht werden wird. Konkret sollen bereits in Kürze die Schalter, an denen man das Check-in selbst durchführen kann, verdoppelt werden.

Gearbeitet wird auch daran, dass die Kunden die Bordkarte von jedem Fluganbieter ab Findel von zu Hause aus ausdrücken können. Momentan geht das bei Turkish Airlines noch nicht. Auch die „Lanes“ bei den verschiedenen Kontrollen würden weiter überdacht werden. Brüssel wird sowieso über kurz oder lang den Flughafen zu einer vergrößerten Konkurrenz beim Handling zwingen, nun, da die Passagierzahl die Zwei-Millionen-Marke überschritten hat.