„Wir können regieren“

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Das „MoVimento 5 Stelle“ schickt sich an, Italien zu regieren. Je früher, desto lieber. Die Abgeordnete Maria Spadoni nimmt Stellung.

Regierungschef Matteo Renzi hat sein Schicksal vom Ausgang eines Verfassungsreferendums im November abhängig gemacht. Sowohl wirtschaftlich als auch politisch steht Italien also ein heißer Herbst bevor. Das „MoVimento 5 Stelle“ steht bereits in den Startblöcken. Maria Spadoni ist überzeugt, dass sie die Bürger des Landes hinter sich haben.

Tageblatt: Ihre Partei hat einen großen Sieg bei den Bürgermeisterwahlen im Juni eingefahren. Glauben Sie, dass Sie diesen Erfolg auf ein nationales Level tragen können?
Maria Spadoni: Absolut. Bei den Wahlen in Rom haben die Bürger dieses Landes den großen Parteien ein Zeichen gegeben. Wir arbeiten hart an unserem Programm zu nationalen Regierungsfragen. Wir sind optimistisch, denn die Menschen beginnen zu verstehen, dass die herrschenden Politiker nicht an ihre Interessen denken.

Die Menschen haben die Hoffnung in den Partito Democratico (PD) verloren. Füllt Ihre Partei, die Fünf-Sterne-Bewegung (M5S), hier eine Lücke?
Wir waren zu Beginn eine Protestbewegung. In den vergangenen drei Jahren sind wir jedoch stark gewachsen und haben uns weiterentwickelt. Die Menschen haben die Hoffnung in den PD verloren, denn die Gesetze dienen nicht den Menschen, sondern dem Schutz der Banken. Da ist es kein Wunder, dass die Menschen die Hoffnung verlieren.

Gute Ideen und Werte

Ihre Partei hat als Protestbewegung begonnen. Wieso haben Ihre Politiker sich nicht der PD oder anderen Großparteien angeschlossen, was haben diese falsch gemacht?
Wir sind eines der korruptesten Länder überhaupt. Wenn es Korruption gibt in meiner Region oder in meinem Land, wenn es keine ordentliche Infrastruktur gibt, dann liegt das an der schlechten Administration, egal ob links oder rechts. Seit ich bei der Bewegung bin, seit 2007, setzte ich mich dafür ein, dass Politiker, die schon einmal wegen Korruption verurteilt wurden, nicht mehr zu Wahlen antreten dürfen. Wir sammelten Unterschriften für dieses Gesetz – da dachte ich: Hier möchte ich bleiben. Es geht also nicht um links oder rechts, es geht nicht um Ideologien, sondern um gute Ideen und um Werte. Das ist der einzige Ort für mich. Wir wollen die Dinge zum Besseren verändern. Und das können wir auch.

Wieso Maria Spadoni und ihre Partei aus der Eurozone austreten wollen und vor welchen Herausforderungen Italien im Moment steht, lesen Sie in der Samstagsausgabe des Tageblatt.