„Wir haben Hunger“

„Wir haben Hunger“
(Reuters/Marco Bello)

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Proteste in Caracas gegen Regierung

Angesichts des akuten Mangels an Lebensmitteln wächst in Venezuela auch in Hochburgen der Sozialisten der Widerstand gegen die Regierung von Präsident Nicolás Maduro. „Wir haben Hunger“, skandierten aufgebrachte Demonstranten am Dienstagabend in dem Armenviertel „23 de Enero“ in der Hauptstadt Caracas und forderten einen besseren Zugang zu Brot, Milch und anderen Grundnahrungsmitteln. In dem am Rande des Ruins stehenden Land gilt ein Ausnahmezustand, die Repression hat deutlich zugenommen. Die im Parlament dominierende Opposition wirft Maduro vor, den Weg in Richtung einer Diktatur bereiten zu wollen.

Im Land mit den größten Ölreserven der Welt mangelt es an Nahrungsmitteln, den Krankenhäusern gehen die Medikamente aus. Grund sind Misswirtschaft, eine tiefe Rezession und ein Devisenmangel, um Waren einführen zu können. Überall gibt es lange Schlangen, besonders vor Supermärkten und Bäckereien.

Die Opposition will Maduro per Referendum absetzen – er und die seit 1999 regierenden Sozialisten versuchen das zu verzögern. Denn findet es erst nach dem 10. Januar 2017 statt, und Maduro wird abgewählt, gäbe es gemäß Verfassung keine Neuwahlen, dann würde Maduros Vizepräsident die Amtsgeschäfte weiterführen und die Sozialisten blieben bis mindestens 2019 an der Macht.