Das griechische Referendum über die Vorschläge der internationalen Geldgeber hat am Sonntag begonnen. Der Ausgang der Abstimmung ist völlig offen.
In Griechenland hat am Sonntagmorgen die Volksabstimmung über die Vorschläge der internationalen Geldgeber begonnen. Dutzende Menschen versammelten sich vor den in Schulen und Universitäten eingerichteten Wahllokalen, die um 7.00 Uhr (Ortszeit, 6.00 Uhr MESZ) öffneten. Die Griechen können bis um 19.00 Uhr Ortszeit ihre Stimme abgeben, erste Ergebnisse werden später am Abend gegen 21.00 Uhr Ortszeit erwartet.
Für ein gültiges Referendum müssen mindestens 40 Prozent der registrierten 9,85 Millionen Wähler teilnehmen. In einer Umfrage des ProRata-Instituts sagten 86 Prozent der Befragten, sie wollten ihre Stimme abgeben. Das Referendum verursacht dem klammen Staat Kosten in Höhe von 20 Millionen Euro.
„Es ist so schwierig“
Letzten Umfragen zufolge sind die Griechen fast gleichmäßig geteilt zwischen „Ja“ und „Nein“. „Ich stimme mit ‚Nein‘, weil ich denke, dass das besser für das Land ist“, sagte der 80-jährige Michelis vor einem Wahllokal in Athen. „Wenn wir mit ‚Nein‘ stimmen, nehmen sie uns ernster“, sagte er. Die 61-jährige Theodora sagte dagegen, sie stimme mit „Ja“, weil dies ein „‚Ja‘ zur Europäischen Union“ sei. Andere Wähler waren bis zur Stimmabgabe noch unentschieden.
„Normalerweise weiß ich immer genau, wie ich wähle, aber momentan ist es so schwierig. Wir haben Angst. Ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden soll“, sagte eine Anhängerin der Regierungspartei Syriza. Die Bürger des Eurostaats sollen entscheiden, ob sie im Gegenzug für die Fortsetzung des Hilfsprogramms die Spar- und Reformauflagen der Europäischen Kommission, der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds annehmen. Vielen Griechen gilt das Referendum als Abstimmung über den Verbleib in der Eurozone. Die linksgeführte Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras hat dazu aufgerufen, mit „Nein“ zu stimmen, um gestärkt in die Verhandlungen mit den Geldgebern zurückzukehren.
Daisy Schengens Laufbahn beim Tageblatt begann 2010 als Online-Redakteurin, später in der Lokalredaktion, bevor sie leitende Redakteurin des Magazin-Hefts wurde. Ihre Schwerpunkte umfassen die Themengebiete Gesundheit und Ernährung. Die gebürtige Bulgarin hat einen Magisterabschluss in Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Trier. Mit ihrem Mann, ihrer Tochter und ihrem Sohn lebt sie an der Mosel. Wenn sie nicht über Genuss und Gesundheit schreibt, widmet sie sich dem Tanz(-sport).
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