Wikileaks veröffentlicht geheime E-Mails

Wikileaks veröffentlicht geheime E-Mails
(dpa)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Wikileaks ist wieder da. Monatelang war es ruhig um die Enthüllungsplattform, jetzt veröffentlicht sie über fünf Millionen E-Mails des US-Strategieberaters Stratfor.

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat mehr als fünf Millionen Emails der privaten amerikanischen Strategieanalyseinstituts Stratfor veröffentlichen. Die Mails stammen aus der Zeit zwischen Juli 2004 und Ende Dezember 2011, wie Wikileaks am Montag im Internet erklärte.

Die Emails würden unter anderem zeigen, wie Stratfor ein globales Netz von Informanten rekrutiert habe und bezahle, schrieb Wikileaks im Internet. Stratfor liefert nach eigenen Angaben Analysen zur internationalen Lage. Laut Wikileaks ist Stratfor unter anderem für amerikanische Rüstungsfirmen und US-Regierungsstellen tätig.

Hacker-Angriff

Das Material enthalte Informationen über das Vorgehen der US-Regierung gegen den Wikileaks-Gründer Julian Assange, hieß es weiter. In mehr als 4000 Emails kämen Assange oder Wikileaks vor.

Stratfor war im Dezember Ziel eines Angriffs aus dem Internet geworden, der bisher den Netzaktivisten von Anonymous zugerechnet wurde. Das Unternehmen verurteilte am Montag die Attacke und die Veröffentlichung der E-Mails. Stratfor werde nicht zu den Inhalten Stellung nehmen, auch wenn man nicht ausschließe, dass einige vor der Veröffentlichung geändert werden könnten. Der Gründer und Chef von Stratfor, George Friedman, sei entgegen anderslautenden Gerüchten weiter im Amt.

Retourkutsche

Wikileaks-Gründer Assange sitzt in Großbritannien fest und wehrt sich gegen eine Auslieferung nach Schweden. Dort werden ihm Vergewaltigung und sexuelle Belästigung vorgeworfen. Er selbst sieht hinter dem Verfahren einen möglichen Racheakt für die Veröffentlichungen seiner Enthüllungsplattform. Wikileaks hatte Tausende vertrauliche Informationen der US-Behörden und -Geheimdienste unter anderem zu den Kriegen in Afghanistan und im Irak an die Öffentlichkeit gebracht.