Wie kann ich mein Kind schützen?

Wie kann ich mein Kind schützen?
(dpa/Symbolbild)

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LUXEMBURG - Die Meldungen über mögliche Übergriffe auf Kinder durch Unbekannte sorgen im Land für helle Aufregung. Im Netz findet man zahlreiche Empfehlungen.

In den vergangenen Tagen häuften sich die Meldungen, dass es mehrere Versuche gab Kinder in ein Auto zu zerren. Erst im luxemburgisch-belgischen Grenzgebiet. Am Dienstag wird eine ähnliche Szene aus Echternach gemeldet. Kaum hatte die Polizei einen Zeugenaufruf gestartet, finden die Meldungen ihren Weg in die Presse, Facebook, Twitter und Co. Verunsicherte Eltern, Angehörige, Freunde verteilen die Nachricht in Windeseile. Am Mittwoch tauchen plötzlich sogar Polizeimeldungen aus Braunschweig (mehr als 500 Kilomenter von Luxemburg entfernt) hierzulande auf: +++BITTE TEILEN++ Polizei sucht Sexualtäter mit Phantomzeichnung!!

Entsprechende Kommentare zu diesen Fällen lassen nicht lange auf sich warten. Auf Facebook verteilen sich zu den Fällen in Luxemburg folgende Warnungen: „OPASSEN!!!! Och elo zu Esch. Weiderdeelen. MERCI.“ Alleine diese Meldung eines einzelnen Facebook-Nutzers wurde 430 „geforwardet“
(geteilt). „OPASSEN!!!!! Och elo zu Echternach !!!! Deelt dat esou vill wei meiglech dass een Famillen gewarnt sinn !!! Meedche vun 13 Joer zu Iechternach vu Mann ugegraff.“ Auch diese Warnung vermehrte sich innerhalb von wenigen Stunden ins Hundertfache.

Ratschläge der Polizei

Viele Eltern stellen sich nach verdächtigen Ereignissen im Land zahlreiche Fragen. Sicherheitsempfehlungen von Experten sprechen in diesem Zusammenhang von Aufklärung der Kinder. Hier einige Ratschläge von Experten und Polizei aus dem Internet:

Erlauben Sie ihrem Kind ausdrücklich, dass es „Nein“ sagen darf, wenn ihm etwas „komisch“ vorkommt, es sich unwohl fühlt oder es sich in Gefahr wähnt. Die Botschaft ist: „Keiner darf etwas von dir verlangen was du nicht möchtest!“

Übungen

Warnen Sie nicht vor Fremden, sondern vor Taten. Kinder wissen mit dem Erwachsenen-Begriff „fremd“ oftmals nichts anzufangen. Für Kinder ist schon derjenige nicht mehr fremd, der sich mit Namen vorstellt oder das Kind mit dessen Namen anspricht („Der kennt mich doch“).

Üben Sie mit Ihrem Kind, wie es sich in bedrohlichen Situationen verhalten soll. Es soll weglaufen, andere Erwachsene ansprechen, um Hilfe bitten oder auch laut um Hilfe schreien.

Abstand halten

Halten Sie Ihr Kind zur Pünktlichkeit an. Treffen Sie Absprachen! Halten Sie selbst ebenfalls getroffene Absprachen ein, denn das Kind lernt „am Modell“! Erklären Sie dem Kind, wohin Sie gehen und wann Sie zurückkehren. Ein Kind muss wissen, wo es Sie erreichen kann.

Kinder sollen üben, Abstand zu Fahrzeugen zu halten, wenn sie z.B. nach dem Weg gefragt werden. Sie sollen nicht nah an ein Fahrzeug herantreten.

Legen Sie mit Ihrem Kind Wege und Orte fest, an denen es sich aufhalten darf.

Generell gilt es Kindern zu erklären, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie angesprochen werden sollten – ohne Panik zu verbreiten. Die Polizei geht jedem Hinweis auf verdächtiges Ansprechen von Kindern normalerweise nach. Zum Glück stellt sich sehr selten ein Verdacht als richtig heraus, in den allermeisten Fällen liegt dem geäußerten Verdacht ein harmloser Sachverhalt zu Grunde.