Wenn Flugzeuge einfach so verschwinden

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Was ist mit dem Flug MH370 passiert? Die verzweifelte Suche nach der Maschine erinnert an andere verschollene Flieger – vom Air-France-Flug 447 bis zu Amelia Earhart.

Ein Flugzeug verschwindet – das passiert in Zeiten von Radar, Funkverkehr und anderen technischen Errungenschaften nur ganz selten. Nach einem Absturz werden Wracks meist innerhalb weniger Stunden geortet. Doch manchmal kann es auch Tage oder Wochen dauern, bis man Hinweise auf den Verbleib der Maschinen und das Schicksal der Insassen findet – etwa wenn die Flugzeuge über abgelegenen Gebieten, unwegsamem Gelände oder dem offenen Meer abgestürzt sind.

Der Malaysia-Airlines-Flug 370 von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord ist der jüngste der wenigen Fälle, die seit dem Beginn des Jet-Zeitalters 1958 bekannt geworden sind. In der Folge eine Auflistung auf Basis der Archive der amerikanischen Flight Safety Foundation und der Nachrichtenagentur Associated Press (nicht in allen Fällen handelte es sich um Düsenflugzeuge):

Air-France-Flug 447: Nach dem Absturz des Airbus A330 im Jahr 2009 wurden Wrackteile innerhalb weniger Tage gefunden. Doch es dauerte zwei Jahre, bis der Rumpf der Maschine auf dem Grund des Atlantiks entdeckt wurde. Die Maschine war auf dem Flug von Rio de Janeiro nach Paris in einen schweren Sturm geraten und abgestürzt. Alle 228 Menschen an Bord kamen um.

Adam Air: Eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft mit 102 Menschen an Bord stürzte am 1. Januar 2007 ab. Teile des Hecks und andere Trümmer wurden einige wenige Tage später entdeckt. Bis zur Bergung der Blackbox und des Stimmrekorders dauerte es neun Monate. Der Rumpf liegt bis heute auf dem Grund des Ozeans.

Merpati Nusantara Airlines: 1995 verschwand eine Maschine der indonesischen Airline auf dem Flug zwischen zwei Inseln des Archipels. Von der Havilland Twin Otter 300 mit 14 Insassen fehlt bis heute jede Spur.

Faucett Airlines: (Northwest Airlines) Eine Boeing 727 der peruanischen Fluggesellschaft mit Ziel Miami in den USA stürzte im Jahr 1990 über dem Nordatlantik ab, weil ihr der Treibstoff ausging. 18 Angestellte der Airline und ihre Angehörigen waren an Bord. Das Wrack wurde nie gefunden.

Luftwaffe Uruguays: Die Geschichte der Fairchild FH-227 und ihrer Insassen war Stoff für mehrere Bücher und Filme. Die Turboprop-Maschine stürzte 1972 in den Anden ab, mehr als ein Dutzend der Insassen kamen dabei ums Leben. Einige der Überlebenden machten sich auf die Suche nach Hilfe. Die anderen wurden später gerettet. In der Zeit bis zur Bergung hatten sie sich vom Fleisch der Toten ernährt.

Flying Tiger Line: Die Propellermaschine vom Typ Lockheed L-1049H Super Constellation sollte im Jahr 1962 US-Soldaten nach Vietnam bringen. Doch schon die Zwischenstation auf den Philippinen erreichte das Flugzeug mit 107 Insassen nie. Dutzende Flugzeuge und Schiffe suchten den Westpazifik ab – vergeblich.

British South American Airways: Eine Avro Lancastrian mit elf Personen an Bord stürzte im Jahr 1947 über den argentinischen Anden ab. Über 20 Jahre später wurden die Trümmer von Bergsteigern entdeckt, 2000 wurden die Überreste der Toten geborgen.

Bermuda-Dreieck: Im Seegebiet im westlichen Atlantik ereigneten sich über die Jahre mehrere mysteriöse Unfälle mit Schiffen und Flugzeugen. Unter anderem verschwanden hier 1945 fünf amerikanische Bomber und ein Suchflugzeug. Der Vorfall ist unter dem Namen „Flug 19“ bekannt. Außerdem verschwand im Dezember 1948 eine Douglas DC-3 auf ihrem Weg von Puerto Rico nach Miami mit 37 Personen an Bord.

Amelia Earhart: Im Jahr 1937 verschwand die US-amerikanische Flugpionierin Amelia Earhart auf ihrer Reise um die Welt mit ihrer zweimotorigen Monoplane Electra über dem Pazifischen Ozean. Von ihr und dem Flugzeug fehlt bis heute jede Spur – selbst nach einer mehrere Millionen teuren Suchaktion. 1939 wurde Earhart offiziell für tot erklärt.