Weniger harte Drogen

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In Luxemburg geht die Zahl der Konsumenten harter Drogen zurück. Auch gibt es weniger tödliche Überdosen. Dennoch gibt es Grund zur Besorgnis.

Die Zahl der Konsumenten harter Drogen in Luxemburg ist rückläufig und wird für das Jahr 2012 auf 2070 Personen geschätzt. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Drogenbeobachtungsstelle in Luxemburg hervor. Berücksichtigt werden hier nicht die gelegentlichen Konsumenten von Cannabis, sondern regelmäßige Nutzer von Heroin, Kokain und Amphetamine.

11 Menschen starben 2013 in Luxemburg an einer Überdosis. 2007 waren es noch 33 Fälle. Der Tod durch Überdosis geht in fast allen Fällen auf die Einnahme von Heroin zurück. Dies belegen Daten über einen längeren Zeitraum von 1992 bis 2013. Seit Einrichtung der Fixerstube in Luxemburg wurden bis Ende 2014 rund 1.800 Fälle von Überdosis ohne fatale Folgen festgestellt.

Beratungsstellen

2013 verzeichneten die Drogenberatungsstellen 5.084 Kontakte, wobei Personen mehrfach erfasst wurden. Zum Vergleich: 2002 waren es 4.701 Personen. Trotz allgemeinem Rückgang von Drogenkonsum, hat der Polykonsum seit vergangenem Jahrzehnt zugenommen. Die Einnahme durch Injektion ist rückläufig, während jene durch Inhalieren zunimmt. Auffällig: Immer mehr Cannabiskonsumenten treten in Kontakt mit einer Drogenberatungsstelle.

Das Durchschnittsalter von Drogenkonsumenten ist von 28 Jahre und 4 Monate im Jahr 1995 auf 33 Jahre und 6 Monate im Jahr 2013 gestiegen. Dabei stieg das Durchschnittsalter männlicher Konsumenten schneller an als jenes weiblicher Konsumenten. Luxemburger Konsumenten sind im Schnitt jünger als Nicht-Luxemburger.

Drogenhandel

Dem Bericht zufolge werden weniger Mengen an Heroin und Kokain beschlagnahmt. Dagegen stellte die Polizei größere Mengen an Cannabis sicher. Abgesehen von der Menge, nahm die Zahl der Pfändungen bei Kokain und Cannabis seit 2008 zu. Jene von Heroin nahm dagegen ab.

Im Vergleich zu 2006, nahm die Qualität der gehandelten Drogen ab. Die Reinheit von Kokain nahm ab und jene von Heroin unterlag sehr großen Schwankungen, so der Drogenbericht. Bedenklich sind auch die neuen synthetischen Drogen, die immer wieder den Markt überschwemmen, und deren Wirkungen und Risiken meist unbekannt sind.

Seit 2011 sind weniger Personen in den Drogenhandel hierzulande verwickelt. In den letzten Jahren hat sich ein Netz von gut organisierten Drogenhändlern in Luxemburg niedergelassen.