/ Weder Waffen noch Atom

Die Investitionspolitik des Rentenreserve-Fonds hat am Donnerstag den Sozial- und Gesundheitsausschuss des Parlaments beschäftigt. Eine der Schlussfolgerung des Gesprächs der Abgeordneten mit dem Präsidenten der Rentenkasse, Robert Kieffer: Man wird sich in Zukunft regelmäßig treffen, um über die Anlagepolitik des Fonds zu reden. Dem Fonds obliegt es, einen Teil der Reserven gewinnbringend anzulegen. Es geht dabei darum, diese Mittel in ethisch unbedenkliche Produkte anzulegen.
Die von „déi Lénk“ verbreitete Information, ein Teil der Reserven der Rentenkasse sei in Aktien von Streubomben produzierenden Unternehmen investiert worden, hatte vor einigen Monaten Luxemburg schockiert. Vor Wochen sorgte eine weitere Information für Aufregung: Rentengelder seien in Aktien des japanischen Unternehmens Tepco angelegt worden – derselben Firma, die bisher die Katastrophenreaktoren von Fukushima betrieben hat. In einer Motion hatte das Parlament die Regierung am 7. April 2011 aufgefordert, Kriterien für sozial verantwortliche Investitionen zu entwickeln. Sie sollten sowohl für die Anlage der Rentengelder als auch für andere öffentliche Reservemittel gelten.
Die Rentengelder werden in Zukunft wohl nicht mehr in Streubomben herstellende Unternehmen investiert. Doch wie steht es mit Energiekonzernen, die Nuklearanlagen betreiben? So sind Rentenmittel auch in EDF-Papiere angelegt, dieselbe EDF, die das gehasste AKW Cattenom betreibt. Soll man da aussteigen, wurde am Donnerstag im Parlamentsausschuss gefragt? Offiziell gegen die Nuklearpolitik Frankreichs wettern, gleichzeitig aber daran verdienen?