Weckruf aus dem Dornröschenschlaf

Weckruf aus dem Dornröschenschlaf
(Jean-Claude Ernst )

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Jahrelang wurde er nicht genutzt. Am 2. Juli soll der Terminal B auf dem Findel endlich zum Leben erweckt werden.

Es hat etwas von dem Märchen um Dornröschen. Neun Jahre liegt Terminal B im Dornröschenschlaf, 2004 gebaut, 2008 stillgelegt und bis heute ungenutzt. Am 2. Juli soll er eröffnet werden und vor allem bei den Flügen innerhalb des Schengen-Raums Ankunft und Abflug der Passagiere erleichtern. Dafür wurde er noch einmal herausgeputzt.

Es liegt in der Logik dessen, was der Findel sein will, ein zweites Terminal zu eröffnen. Der Flughafen ist nicht Schiphol und auch nicht Heathrow, um nur zwei internationale Drehkreuze als Vergleich ins Spiel zu bringen. „Der Findel ist ein regionaler Flughafen mit nationaler Bedeutung“, sagt Infrastrukturminister François Bausch („déi gréng“) und erweitert „regional“ auch auf die Großregion.

Zu Fuß zum Flugzeug

Auf drei Millionen Passagiere jährlich ist das Volumen am Findel seit der Eröffnung im Jahr 2008 angewachsen. Damals gab es Terminal B auch schon, das allerdings mangels Verbindung zum neuen Terminal seitdem vor sich „hinschlief“. Neun Jahre dauerte der Tiefschlaf, Terminal B wird jetzt gebraucht. Die 90 Meter lange „Passerelle“ für die Fluggäste zwischen Terminal A und B mit Rollsteigen steht.

Bei 2,4 Millionen Passagieren, die derzeit innerhalb des Schengen-Raumes fliegen und deren Zahl sich laut Betreibergesellschaft Luxairport mehr als verdoppeln soll, bietet er mehr Komfort. Die Gates liegen auf gleicher Ebene des Rollfeldes, Fluggäste erreichen bequem zu Fuß ihr Flugzeug. Terminal A hat den Nachteil, dass die Passagiere mit dem Bus ans Flugzeug gebracht werden müssen. Bei Terminal B entfällt der Bustransfer.

Neue Bereiche sind entstanden

Wenn ab Juli die Zahl der Passagiere wegen der Ferienzeit in die Höhe schnellt, soll er seinen Dienst aufnehmen. Termin ist der 2. Juli. Bis dahin wurde noch einmal ordentlich investiert. Verschiedene Trennwände sind verschwunden und Lounge-Wartebereiche, eine Bar und Geschäftsbereiche entstanden, die meisten der Lounge-Sesseln im Wartebereich der neun Gates bieten den Blick auf das Geschehen auf dem Rollfeld.

Es ist hell, freundlich und offen. Ob die vorgesehenen 4,5 Millionen Euro für die erneute Inbetriebnahme des Terminals reichen werden, vermag Luxairport-Geschäftsführer Johan Vanneste noch nicht zu sagen. Es fehlen noch Abschlussrechnungen und derzeit laufen die Sicherheitstests. Auch da kann es immer noch zu unvorhergesehenen Nachbesserungen kommen.

Ein ganz anderer Klang

In jedem Fall ist das Projekt im Zeitplan und Arbeiten wie ein neuer Parkplatz für das Personal oder der endlich fertiggestellte Sicherheitskorridor sind gleich miterledigt. Da kann man schon mal träumen, dem Ganzen auch internationales Flair zu verleihen.

Als Vanneste auf die Lounges verweist, fehlt nicht der Verweis auf thematische Wartebereiche à la „Bloomberg-Lounge“ an internationalen Drehkreuzen. Noch kommt dabei der Zusatz „vielleicht“. Da bekommt der Werbeslogan des Airports „my journey starts here“ noch einmal einen ganz anderen Klang.