Wasserstände steigen dramatisch an

Wasserstände steigen dramatisch an
(dpa)

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Das Wasser in Teilen der Überflutungsgebiete steigt stetig weiter an. Die ersten Bundeswehrsoldaten sind im Einsatz. In Tschechien sterben fünf Menschen in den Fluten.

Die Hochwasserlage in weiten Teilen Süd- und Ostdeutschlands hat sich weiter verschärft. In Passau sind die Wasserstände in der Nacht zum Montag erneut gestiegen. „Wir rechnen damit, dass im Laufe des Tages an Inn und Donau die historischen Höchststände von 1954 erreicht werden“, sagte am Morgen ein Sprecher des Passauer Krisenstabs. Am Inn betrug der Wasserstand bereits 9,60 Meter, an der Donau 12 Meter. Auch in Thüringen bleibt die Lage an den Flüssen kritisch. Dort unterstützen Soldaten der Bundeswehr seit Sonntagabend die Einsatzkräfte vor Ort.

Die Passauer Altstadt und andere Teile des Zentrums der Dreiflüssestadt sind großflächig überspült. In der Altstadt musste der Strom abgestellt werden. Mehr 300 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Bayerischem Roten Kreuz (BRK) und Technischem Hilfswerk (THW) arbeiteten am Limit. Am Montagmorgen wurden 150 Soldaten der Bundeswehr zur Hochwasserhilfe in der Stadt erwartet. Am Mittag sollte der Krisenstab der Landesregierung zusammenkommen.

„Jahrhunderthochwasser“ erwartet

Seit Sonntagabend helfen 50 Soldaten in Bad Köstritz nahe Greiz bei der Deichsicherung, wie das Landeskommando am Montagmorgen mitteilte. Weitere 70 Soldaten sind seit der Nacht in Gera im Einsatz, um beim Sichern der Deiche zu helfen.

Erste Dämme hielten den Wassermassen nicht mehr Stand und brachen, so in Kolbermoor bei Rosenheim und im thüringischen Serbitz. Bei Tausenden Einwohnern allein in Mittelsachsen fiel der Strom aus. Viele Schulen in den Hochwassergebieten blieben am Montag geschlossen.

Fünf Todesopfer in Tschechien

Die Zahl der Hochwasser-Opfer in Tschechien ist auf fünf gestiegen. Mindestens vier weitere Menschen galten nach Polizeiangaben am Montagmorgen als vermisst, darunter zwei Männer, die auf einem Hochwasser führenden Fluss eine Rafting-Tour unternommen hatten. Die Regierung rief am Sonntagabend nach einer Krisensitzung den Notstand über die Provinz Böhmen aus.

Rund 3000 Bewohner der Region Mittelböhmen rund um die tschechische Hauptstadt Prag mussten sicherheitshalber ihre Häuser verlassen, tausende Haushalte waren ohne Strom. Die Armee war mit 2000 Soldaten im Einsatz gegen die Fluten. In Prag waren weite U-Bahn-Abschnitte gesperrt, zahlreiche Bahnstrecken und Straßen waren unterbrochen, Schüler bekamen schulfrei.