War es ein Blitzeinschlag?

War es ein Blitzeinschlag?
(Reuters/Francois Lenoir)

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Nahe der belgischen Stadt Lüttich kracht ein IC-Zug in einen Güterzug. Mehrere Menschen sterben, ein Augenzeuge berichtet von "chaotischen Szenen".

Bei einem schweren Zugunglück sind in Belgien drei Menschen getötet und neun verletzt worden. Nach Angaben der Bahngesellschaft SNCB krachte am späten Sonntagabend nahe der Stadt Lüttich ein IC-Zug mit rund 40 Insassen von hinten in einen Güterzug. Zwei Waggons stürzten daraufhin um. Über die Unfallursache gab es zunächst keine gesicherten Erkenntnisse.

Kurz vor dem Unglück hatte es allerdings Hinweise auf eine Signalstörung auf der Strecke gegeben. Nach Angaben der Behörden war es angesichts der Zerstörungen am IC ein großes Glück, dass es nicht noch mehr Opfer gab. Der Zug sei mit relativ hoher Geschwindigkeit unterwegs gewesen, erklärte der Bürgermeister der für die Bergungsarbeiten zuständigen Gemeinde Saint-Georges-Sur-Meuse, Françis Dejon.

Auf Ursachensuche

Nach Angaben der belgischen Bahn war der IC in Mouscron gestartet und sollte eigentlich kurz vor Mitternacht in der rund 40 Kilometer westlich von Aachen gelegenen Ortschaft Liers eintreffen. In der Gemeinde Saint-Georges-sur-Meuse krachte er dann allerdings aus noch ungeklärter Ursache in den Güterzug.

In dem Passagierzug saßen den Angaben der Behörden zufolge viele Studenten, die am Sonntagabend auf dem Weg nach Lüttich waren. Ein Großaufgebot an Rettungskräften aus der ganzen Region eilte zum Unglücksort und barg eingeschlossene Menschen aus den Trümmern. Sanitäter und Seelsorger kümmerten sich um die befreiten Passagiere.

Blitzeinschlag

Ermittler und Staatsanwaltschaft nahmen am Montag Untersuchungen zum Unfallhergang auf. Ein Sprecher des Schienennetzbetreibers Infrabel wollte zunächst keine Einschätzung dazu abgeben, wie es zu dem Unglück gekommen sein könnte. Er erwähnte Medienberichten zufolge aber, dass es auf der betroffenen Strecke zuvor einen Blitzeinschlag gegeben habe.

Auf der Twitter-Seite von SNCB gab es am Abend einen Hinweis auf eine Signalstörung auf dieser Route. Ob und inwiefern ein Zusammenhang mit der späteren Kollision besteht, war zunächst unklar.

Ein Augenzeuge berichtete dem Nachrichtenportal „L’Avenir“ zufolge von „chaotischen Szenen“ an der Unfallstelle. Laut dem jungen Mann, der in dem Passagierzug gesessen habe, seien die vorderen beiden Waggons völlig zerstört worden.