„Voyager 1“ am Rand des Sonnensystems

„Voyager 1“ am Rand des Sonnensystems
(AP)

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Die Nasa-Raumsonde „Voyager 1“ verlässt bald unser Sonnensystem. Sie ist seit 1977 unterwegs. Die Signale des Reisenden brauchen inzwischen 17 Stunden bis zur Erde.

„Diese seltsame, letzte Region vor dem interstellaren Raum gelangt nun in unseren Fokus, dank ‚Voyager 1‘, dem am weitesten entfernten Kundschafter der Menschheit“, erklärte der für die Raumsonde zuständige Wissenschaftler am California Institute of Technology in Pasadena, Ed Stone, am Donnerstag. „Voyager 1“ ist bereits seit 1977 unterwegs und sendet noch immer Daten zurück an die US-Raumfahrtbehörde NASA.

Am Donnerstag wurden drei Artikel in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht, in denen die Region beschrieben wird, in die „Voyager 1“ am 25. August 2012 gelangte. Die von Forschern als „magnetische Autobahn“ bezeichnete Region liegt rund 18 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt. Dies entspricht 122 Mal der Entfernung der Erde zur Sonne. Ihr Name
kommt daher, dass sich in ihr geladene Teilchen entlang magnetischer Feldlinien reibungslos in die und aus der Heliosphäre heraus bewegen können.

„Magnetische Autobahn“

„Voyager 1“ wurde im September 1977 wenige Wochen nach der Partnersonde „Voyager 2“ zur Erforschung der Planeten Jupiter und Saturn gestartet. Den Forschern zufolge kann es noch Monate oder Jahre dauern, bevor die Sonde in den interstellaren Raum außerhalb der Heliosphäre gelangt. Die Heliosphäre ist der interplanetare Raum, in der die Sonnenwinde zu spüren sind.

Den Artikeln zufolge nahm mit dem Eintritt von „Voyager“ in die Region der „magnetischen Autobahn“ die Anzahl der Partikel innerhalb von 24 Stunden schlagartig zu. An einem einzigen Tag habe sich das magnetische Feld in dieser Region plötzlich verdoppelt und sei „extrem glatt“ geworden, schrieb der Leitautor Leonard Burlaga. „Aber da es keine bedeutende Veränderung in der Richtung des magnetischen Felds gab, sehen wir immer noch die von der Sonne ausgehenden Feldlinien.“ Erstmals seit dem Start von „Voyager“ waren die Forscher demnach in der Lage, von sterbenden Sternen ausgehende kosmische Strahlen zu messen.

Die Zwillingssonden „Voyager 1 und 2“ passierten Jupiter 1979, Saturn 1980, bevor sie Uranus 1986 und Neptun 1989
erreichten.