Vorbild Luxemburg

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(Faussems)

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Ab 1. August dürfen Schüler und Studenten in Luxemburg kostenlos Bus und Bahn nutzen. In der Schweiz verfolgen Verkehrspolitiker das Projekt mit Interesse.

Ab Sommer fahren Studenten und Schülter in Luxemburg gratis Bus und Bahn (Link). In der Schweiz verfolgen Verkehrspolitiker das Projekt mit Interesse. Bea Heim, sozialdemokratische Politikerin (SP) und Präsidentin der IG Öffentlicher Verkehr, würde es begrüßen, wenn die Schweiz dem Beispiel Luxemburgs folgen würde. Die Straßen würden entlastet, die CO2-Belastung ginge zurück, sagt sie im schweizer Nachirchtenportal 20minuten.ch

Vor allem aber handle es sich um eine sehr nachhaltige Massnahme, so Heim: „Gerade die Erfahrungen in jungen Jahren prägen das spätere Verkehrsverhalten.“ Für sie ist deshalb klar, dass sich das Angebot nicht nur an Studenten richten dürfte: „Alle unter 25 Jahren sollten davon profitieren.“

Gespalten

Begeistert zeigen sich auch die Jungen Grünen: „Das entspricht unserer Forderung nach einkommensabhängigen öffentlichen Nahverkehrspreisen: Studenten, Lehrlinge und Menschen mit kleinem Einkommen sollen gratis Zug fahren dürfen“, so Co-Präsident Luzian Franzini.

Zurückhaltender gibt sich die Mutterpartei. Die Abos gratis abzugeben, finde sie das falsche Signal, sagt Grünen-Chefin Regula Rytz. „Die Preise für Jugendliche in Ausbildung müssen aber gesenkt werden, zum Beispiel auf die Hälfte eines Erwachsenenabos.“ Gerade, weil Bus und Bahn immer teurer würden, brauche es Anreize, um die Leute früh zur Nutzung von Bus und Bahn zu animieren.

Spezialangebote

Verkehrspolitiker Walter Wobmann von der Schweizerischen Volkspartei (SVP) spricht von einer realitätsfernen Forderung: „Wenn man beginnt, eine bestimmte Gruppe systematisch zu bevorzugen, dann wollen andere plötzlich auch Rabatte.“ Die übrigen Verkehrsteilnehmer müssten im Gegenzug mehr bezahlen – das sei unfair.

Für Studenten und Schüler gebe es bereits heute „attraktive Spezialangebote“, hält Roger Baumann, Sprecher des Verbands öffentlicher Verkehr fest. Der Dachverband vertritt die Interessen der Schweizer Transportunternehmen.