Vor mehr als 100 Jahren, als die Menschen noch ganz andere Vorstellungen von der Müllentsorgung hatten, entstand dort, direkt neben dem heutigen Märchenpark, eine „spontane“ Deponie, auf der alles, aber auch alles, entsorgt wurde. Von Haushaltsmüll über Flaschen bis hin zu ausgedienten Waschmaschinen und Küchengeräten.
Ende der 80er Jahre wurde die Halde lediglich als Bauschuttdeponie genutzt, 2001 wurde sie definitiv geschlossen. Inzwischen hat die Natur ihre Rechte zurückerobert. Das Gelände, das ebenso wie der Märchenpark im Besitz der Gemeinde ist, erstreckt sich über 38.280 m2. Nachdem der Schöffenrat beschlossen hatte, das Gebiet als Freizeitbereich zu nutzen, wurden die Sanierungsarbeiten in Angriff genommen. Sie sollten ein halbes Jahr in Anspruch nehmen.
Die „Mosselter“-Halde wurde, wie es in anderen Fällen nicht selten üblich ist, nicht abgetragen.
Der Müll wurde per Hand eingesammelt, die Hänge wurden stabilisiert und ein Teil der Oberfläche aufgeschüttet. Die Ingenieurbüros Carlo Mersch und „Biomonitor“ stellten nach ihren Analysen fest, dass aus dem Boden keine Gase entweichen und das Sickerwasser keine schädlichen Stoffe, hohe Salzwerte ausgeschlossen, in die Alzette abführt, weil Entwässerungsgräben und Mardellen eine Filterfunktion ausüben.
Die Rückkehr des Wolfes?
Schöffe Gusty Graas zeigte sich erfreut, dass das Projekt, das bereits von den Kollegen der früheren Mehrheit ins Auge gefasst und dann auf Eis gelegt wurde, jetzt zu Ende geführt werden konnte und so neue Perspektiven für Bettemburg und die Region entstehen.
Und ebenso erfreut war Marc Neu, Direktor des „Parc merveilleux“, über die Ausbaumöglichkeiten des Parks, auf dessen bestehendem Areal es inzwischen etwas eng geworden ist. Durch die Erweiterung der Fläche könnten weitere Tierarten angesiedelt werden, und, weshalb auch nicht, Wölfe und Bisons in einem Freigehege. Die Verantwortlichen der Anlage haben bereits Ideen „en masse“ für die neue Nutzung entwickelt.
Es geht die Rede von einem Aussichtsturm in 25 Metern Höhe auf dem Plateau, von dem man bei gutem Wetter bis zum Kirchberg sehen kann. Und von einer kleinen Bahn, die die Besucher von der Mondorfer Straße auf den Scheitel des Hügels fahren könnte.
Staatssekretär Camille Gira war besonders von der „sanften“ Umgestaltung der Deponie begeistert, bei der man auf den Einsatz von schweren Maschinen verzichten konnte. Ein Paradebeispiel für die noch existierenden 600 so genannten „Hausmülldeponien“, die landesweit existieren. In vielen dieser Fälle bräuchte man „nicht mit Kanonen auf Spatzen zu schießen“. Gleichzeitig mahnte er auch konkrete Maßnahmen für die Vermeidung von Mega-Bauschuttdeponien an, die urbares Ackerland und Natur vernichten. Zu der geplanten Deponie in unmittelbarer Nähe in Hellingen äußerte er sich nicht.
De Maart

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