Von Aktionsplan enttäuscht

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LUXEMBURG - Grundsätzlich sei es zu begrüßen, dass die Regierung einen Aktionsplan ausarbeite, sagte der Sprecher von „Nëmme mat eis“, Sascha Lang, am Donnerstag.

Der Plan geht den Behinderten aber nicht weit genug. Voriges Jahr meldeten sich auf Aufruf der Regierung viele Behinderte, um an der Ausarbeitung des Aktionsplans mitzuarbeiten.

Allerdings hätten die Verantwortlichen aus dem Familienministerium wenig Rücksicht auf die Möglichkeiten der Behinderten genommen. So konnten die Gehörlosen z.B. nur an zwei Arbeitsgruppen teilzunehmen, da nur zwei Gebärdendolmetscher zu Verfügung standen. Da sich das zuständige Familienministerium als wenig kooperativ erwies, boykottierten die Vereinigungen ZAK, EPI, „Daaflux“ und „Nëmme mat eis“ die Pressekonferenz der Ministerin, bei der diese das Projekt vorstellte.

Forderungen

Die Betroffenen fordern z.B einen Behindertenbeauftragten bei der Regierung, welcher die Umsetzung des Plans kontrollieren soll. Dies lehnt die Regierung ab, ebenso wie persönliche Assistenten, die den Behinderten eine größere Autonomie sichern würden. Sehr am Herzen liegt den Verbänden auch das Thema der inklusiven Schule, ein Ziel, das im Aktionsplan nicht berücksichtigt werde. Die Schule könne nur inklusiv sein, wenn sie alle Kinder gemeinsam unterrichte. Die „éducation différenciée“ fördere lediglich die Segregation.

Enttäuschend sei die Behandlung des Themas Sport im Aktionsplan. Wieder werde der Begriff „Behindertensport“ verwendet. Die Betroffenen hatten sich erhofft, dass die Regierung Sportverbände ermutige, Menschen mit Behinderung als gleichberechtigte Mitglieder aufzunehmen.

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, werden die vier Organisationen einen Brief an die Parteien im Parlament schreiben.