Vodafone in Erklärungsnot

Vodafone in Erklärungsnot
(dpa-Symbolbild)

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Eine von Vodafone aufgekaufte Firma hat dem britischen Geheimdiensts GCHQ und seinem amerikanischen Partnerdienst NSA beim Ausspähen im Internet geholfen.

Die heutige Vodafone-Tochterfirma Cable & Wireless hat offenbar dem britischen Geheimdienst GCHQ maßgeblich bei der Internetspionage geholfen. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete am Donnerstagabend auf ihrer Internetseite unter Berufung auf Dokumente des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden, dass im Jahr 2009 rund 70 Prozent der ausgeleiteten Datenmenge, auf die der Geheimdienst Zugriff hatte, über die heutige Tochterfirma des Telekommunikationskonzerns kamen.

Demnach konnte GCHQ auf 63 Unterseekabel zurückgreifen, darunter 30 Kabel, bei denen Cable & Wireless behilflich war. Dem Bericht zufolge half Cable & Wireless unter dem Tarnnamen „Gerontic“ dem britischen Geheimdienst dabei, Kunden der Konkurrenz auszuspähen. Es soll demnach auch Treffen von Mitarbeitern von „Gerontic“ und von GCHQ gegeben haben.

„Keinerlei Hinweise“

In den Snowden-Dokumenten finden sich der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge außerdem Hinweise auf Finanztransfers in Millionenhöhe. Vodafone hatte Cable & Wireless im Jahr 2012 übernommen. Der Konzern erklärte dem Bericht zufolge, er habe bei der Aufarbeitung der Geschichte seiner Tochter „keinerlei Hinweise“ auf ein Verhalten gefunden, das deutschen, britischen oder EU-Gesetzen widerspreche. Zudem gebe es keine Hinweise darauf, „dass es innerhalb unseres Netzwerkes Zugang auf die Infrastruktur eines anderen Unternehmens gibt“, erklärte Vodafone. Auch das legen die Dokumente dem Bericht zufolge nahe