Vinyl lebt

Vinyl lebt
(Fpizzolante)

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Hunderte Besucher kamen am Sonntag zur 11. Schallplattenbörse in die Rockhal. Das einst totgesagte Vinyl feiert seit einigen Jahren eine wahre Renaissance.

Das Publikum war vorwiegend männlich, über 30 und nicht unbedingt von Geldsorgen geplagt. Denn neben den 5 Euro Eintritt, die der Veranstalter alleine für den Zutritt zur Plattenbörse verlangte, waren auch die Preise der Anbieter der Vinylscheiben nicht von schlechten Eltern. Wer hier hoffte, ein Schnäppchen zu machen, war definitiv an der falschen Adresse.

Wer aber nach Erstpressungen, Raritäten und limitierten Sonderauflagen suchte, wurde auf der Vinylmesse nicht enttäuscht. Die vorwiegend professionellen Händler, die meisten aus Deutschland, kennen sich mit Musik aus und wissen, was ihre Ware wert ist.

Preis nach oben offen

Der Vorteil dabei ist, dass sie ihren Kunden mit fachmännischen Ratschlägen zur Seite stehen. Die Frau: „Ist das auch eine Live-Aufnahme von Led Zeppelin?“ Darauf der Verkäufer: „Nein, das ist die Band des Sohnes von Led-Zeppelin-Drummer John Bonham.“ So oder ähnlich liefen viele Verkaufs- und Beratungsgespräche ab.

Das Angebot war in der Tat beachtlich. Platten aller musikalischer Genres und Epochen, Singles und LPs und sogar noch einige CDs gab es zu kaufen. Die Preise reichten von 10 bis 15 Euro für ein Durchschnittsalbum bis hin zu 200 Euro etwa für die Erstpressung eines Meisterwerks oder eine seltene Auflage. Neuware war aber eher selten, die meisten Scheiben stammten aus den siebziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

Ein begehrtes Sammlerobjekt

Dabei erlebt Vinyl zurzeit nicht nur bei Gebrauchtware, sondern auch bei Neuerscheinungen eine wahre Renaissance. Nachdem die CD und MP3 die Schallplatte während einigen Jahre quasi vom Markt verdrängt hatten, entschließen sich in letzter Zeit wieder viele Künstler dazu, ihr Werk auf Vinyl zu veröffentlichen.

Weil es ganz ohne Digital dann aber auch nicht geht, liegt den meisten Platten ein gratis Download-Code bei, mit dem die Musikstücke kostenlos im Internet heruntergeladen werden können. Damit ist die Schallplatte heute nicht mehr nur Tonträger, sondern auch ein begehrtes Sammlerobjekt.