/ Vier Tote nach Amoklauf auf US-Militärbasis
Ein Soldat hat bei einem Amoklauf auf der US-Militärbasis Fort Hood (Texas) drei Kameraden erschossen und 14 weitere teilweise schwer verletzt. Anschließend tötete der Mann sich selbst, sagte der Kommandeur des Stützpunktes, Mark Milley, am späten Mittwochabend (Ortszeit).
Zwar seien die Hintergründe des Verbrechens unklar, es gebe aber derzeit keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund. Der Täter, der verheiratet gewesen sei, habe mentale Probleme gehabt, sei behandelt worden. 2011 habe er im Irak gedient, er habe aber nicht unter posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) gelitten. Während der Tat habe er militärische Tarnkleidung getragen, die Waffe habe er erst kürzlich gekauft.
Die Schießerei ereignete sich in einer Klinik der Kaserne, wie der republikanische Kongressabgeordnete Michael McCaul mitteilte. Er identifizierte den Angreifer als Ivan Lopez. Weitere Details nannte McCaul zunächst nicht.
Zweites Blutbad
Bereits 2009 hatte ein Soldat ebenfalls bei einem Amoklauf in Fort Hood 13 Menschen getötet und rund 30 verletzt. Auch damals waren die meisten Opfer Soldaten.
Präsident Barack Obama äußerte sich erschüttert. „Es bricht uns das Herz, dass so etwas Ähnliches wieder passiert sein könnte“, sagte er mit Blick auf die Toten vor fast fünf Jahren. „Wir verfolgen die Situation genau“, sagte er in Chicago. Es seien viele Fragen offen, fügte Obama in Chicago hinzu. Er forderte eine genaue Aufklärung.
Angst und Schrecken
Angesichts Polizeiberichten über einen „aktiven Schützen“ auf der Basis hatte die Leitung am Mittwochabend jede Person auf dem Stützpunkt aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Die in Fort Hood stationierte 1. Kavalleriedivision ordnete per Twitter an, Türen zu verschließen. Bewohner sollten sich zudem von Fenstern fernhalten. Als Schüsse fielen, wurde der ganze Komplex abgeriegelt. Alarmsirenen ertönten. Vor Ort war ein Großaufgebot von Polizei, Sicherheitsbeamten. Auch FBI-Agenten waren im Einsatz, wie eine Sprecherin der Polizeibehörde sagte.
Erst Stunden später wurde per Sirenensignal Entwarnung gegeben. Hunderte Autos verließen die weitläufige Basis daraufhin, darunter Kinder, die in abgeriegelten Schulen gehalten worden waren. Vor dem Stützpunkt versammelten sich besorgte Angehörige von Soldaten.
Fort Hood liegt zwischen Houston und Waco und gilt mit rund 40 000 Soldaten als einer der größten Militärstützpunkte weltweit.
Tatmotiv noch unklar
Die Hintergründe des Verbrechen blieben zunächst unklar. „Wir suchen tief in seinem Vorleben“, sagte Milley. Unklar war, ob der Schütze einen Komplizen hatte und was seine Motive waren. Zeitweise hieß es, ein möglicher Komplize sei flüchtig. Auch der Name des Täters wurde nicht genannt.
Präsident Obama wurde über den Zwischenfall informiert, als er für eine Spendenveranstaltung der Demokraten in Chicago war. In einer spontanen Erklärung zeigte er sich besorgt. Die Behörden würden den Hintergründen der Schießerei auf den Grund gehen. Zudem erinnerte er an die Opfer der in Fort Hood stationierten Truppen. Der Vorfall wecke schmerzhafte Erinnerungen.
Damit meinte der Präsident den Amoklauf vom 5. November 2009, bei dem der Armeepsychiater Nidal Hassan auf dem Stützpunkt das Feuer auf seine Kameraden eröffnet hatte. 13 Menschen kamen dabei ums Leben, 30 weitere wurden verletzt.Nach der Bluttat wurden die Sicherheitsvorkehrungen an Militärbasen in der USA verschärft.
Amokläufer tötet sich selbst
Bei dem Amokläufer vor fünf Jahren handelte es sich um den Militärpsychiater Nidal Hasan, der im vergangenen August zum Tode verurteilt wurde. Es hieß, es solle Kontakte zu radikalen Islamisten gehabt haben.
Über den aktuellen Vorfall wurde auch Pentagonchef Chuck Hagel unterrichtet, wie Navy-Admiral John Kirby mitteilte. Hagel bezeichnete die Schießerei als „schreckliche Tragödie.“
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