Viele Fragen zu Doel und Tihange

Viele Fragen zu Doel und Tihange
(Reuters/Francois Lenoir)

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Wegen der belgischen Pannenmeiler Doel und Tihange fordert die CSV jetzt eine Aktualitätsstunde im Parlament.

Nach der anhaltenden Pannenserie in belgischen Atomreaktoren verlangt die CSV am Dienstag eine Aktualitätsstunde im Parlament. Bereits am 30. Dezember 2015 hatte sich die CSV-Norden in einem Schreiben sehr besorgt über das Wiederhochfahren der Atomreaktoren Tihange 1 und 2 gezeigt.

Gleichzeitig stellten die beiden CSV-Politiker Marco Schank und Emile Eicher die Frage an die Regierung, ob sie Zugang zu den Überprüfungsstudien der belgischen Behörden über den technischen Zustand der Anlagen haben. Es geht unter anderem um Risse in den Atommeilern. Nachdem die Laufzeit der Atomanlage in Tihange verlängert wurde, sprechen die beiden Politiker von einer gefährlichen Vorgehensweise für die Menschen im Norden von Luxemburg und der Großregion. Thiange liegt rund 90 Kilometer entfernt von der Luxemburger Grenze . Schank und Eicher fordern die Stilllegung der Anlage.

Tausende Risse

In den Reaktorbehältern von Doel und Tihange wurden vor einigen Jahren Tausende Risse festgestellt (Link). Sie seien nach den bisherigen Erkenntnissen der belgischen Atomaufsicht AFCN und Electrabel nicht während des Betriebs, sondern schon während des Baus der Reaktoren vor mehr als drei Jahrzehnten entstanden, heißt es aus Belgien.

Bereits im Februar 2015 zeigte sich das Gesundheits- und das Umweltministerium in Luxemburg besorgt über den Zustand der Anlagen. Ein Hochfahren der beiden Reaktor sei inakzeptabel, wurden vor einem Jahr Umweltministerin Carole Dieschbourg (Déi Gréng) und Gesundheitsministerin Lydia Mutsch (LSAP) zitiert (Link) .

Automatische Abschaltung

Auch in Deutschland gibt es wegen der Pannenserie Kritik. Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) fordert Konsequenzen der Europäischen Union. Die EU müsse künftig strenger prüfen, ob Sicherheitsstandards eingehalten würden, sagte Remmel in einem Zeitungsinterview.

Nach einer automatischen Abschaltung vergangenen Samstag ist Belgiens ältester Reaktor Doel 1 bei Antwerpen wieder ans Netz gegangen. Grund für die Abschaltung war ein Problem bei einer großen Turbine im nicht-nuklearen Teil der Anlage.

Der Reaktor war erst am vergangenen Mittwoch wieder ans Netz gegangen. Er war am 15. Februar 2015 zunächst heruntergefahren worden, weil er seine ursprünglich vorgesehene Laufzeit von 40 Jahren erreicht hatte.