/ Viele Fragen an alte Bekannte

(Tageblatt-Archiv)
Marc Zovilé, Patrice Solagna und Charles Bourg. Bekannte Namen im Bommeleeër-Prozess müssen sich diese Woche erneut unangenehme Fragen vom Gericht, der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung anhören. Sie alle haben schon vor Gericht als Zeugen ausgesagt. Allerdings haben sie nicht alles erzählt, wie sich in den vergangenen Prozesstagen herausstellte.
Auch der aktuelle Polizeigeneraldirektor Romain Nettgen muss vor Gericht erscheinen. Er macht am Montag den Auftakt mit den beiden ehemaligen Ermittlern Pierre Kohnen und Fernand Ruppert. Der Name Nettgen fiel in den vergangenen Wochen immer wieder vor Gericht. Zeugen erinnern sich an Mobbing, unterschlagene Informationen und schlechte Personalführung.
Ein brisantes Gespräch
Ex-Polizist André Steffen hatte vergangene Woche ausgesagt, dass es im Zusammenhang mit dem Selbstmord des frühren Sprengstoffexperten und Waffennarr Henri Flammang einen Abschiedsbrief gebe. Darin soll sich Flammang als Bommeleeër outen. Ein entsprechendes Gespräch will Steffen kurz nach dem Selbstmord Flammangs im April 1995 aufgeschnappt haben. Die Gesprächsteilnehmer waren damals laut Steffen, Romain Nettgen (zu der Zeit Leiter der Kriminalpolizei) sowie die Ermittler Fernand Ruppert und Carlo Klein (aktueller Bommeleeër-Chefermittler). Klein hatte vergangene Woche die Aussagen Steffens zurückgewiesen. „Es gebe zwar einen Abschiedsbrief. Es habe aber nie ein solches Gespräch über ein schriftliches Geständnis gegeben,“ sagt Klein.
Am Dienstag und Mittwoch will das Gericht sich mit dem Anschlag auf dem EG-Gipfel vom 2. Dezember 1985 beschäftigen. Damals explodierte unweit vom Gipfelgebäude ein Sprengsatz. Ein weißer Audi wurde am Tatort gesehen. Wenig später wurde dieser Wagen gestoppt. Laut mehreren Zeugenaussagen saß Jos Steil in dem Wagen der Gendarmerie. Gab es einen Beifahrer? War Steil nur aus Zufall dort? Antworten dazu müssen am Dienstag Marc Zovilé und Patrice Solagna liefern. Am Mittwoch muss Charles Bourg (damals enger Freund von Steil) und Charles Hamen dazu aussagen. Alle vier gehörten damals zur Spitze der Gendarmerie.
Für Donnerstag gibt es noch keine Vorladungen. Wahrscheinlich hält sich das Gericht den Tag als Puffer frei, falls es noch mehr Fragen an die oben Genannten gibt.
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