/ Viel Luft nach oben

Das Großherzogtum befindet sich nur an 28. Position und hat gegenüber dem Jahr 2013 sieben Plätze eingebüßt. Die LSAP-Abgeordnete Cécile Hemmen wollte in einer parlamentarischen Anfrage wissen, wie Lydia Mutsch, Ministerin für Chancengleichheit, zu diesem Ergebnis steht.
Nordische Staaten vorne
Den Global Gender Gap Report führen fünf nordische Staaten an. Spitzenreiter ist Island. Etwas überraschend belegen Nicaragua und Ruanda die Plätze 6 und 7.
Luxemburg befindet sich auf Platz 28, und somit hinter seinen Nachbarstaaten.Selbst Mosambik befindet sich einen Platz vor dem Großherzogtum. Die hintersten Plätze belegen der Jemen (142), Pakistan (141) und der Tschad (140).
Der Global Gender Gap Report ist ein Bericht, der vom Weltwirtschaftsforum ausgearbeitet wird und zum Ziel hat, die Gleichstellung von Mann und Frau zu erforschen. Der Bericht erstellt eine Rangliste, in der 142 Nationen je nach prozentualer Geschlechtergleichstellung in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Gesundheit und Bildung aufgelistet werden. Die Note 1 bezeichnet eine ideale Gleichstellung zwischen Mann und Frau. Die Note 0 bedeutet ein absolutes Ungleichgewicht.
Gute Ergebnisse bei Gesundheit und Bildung
Luxemburg belegt in dem Global Gender Gap Report 2014 insgesamt den 28. Platz mit einem Resultat von 0,733. Im Vergleich zu den Jahren 2013 und 2014 hat sich das Großherzogtum somit um sieben bzw. elf Plätze verschlechtert.
Cécile Hemmen wollte vor diesem Hintergrund von Lydia Mutsch wissen, wie sie auf dieses Resultat reagiert und ob irgendwelche konkreten Reformen auf dem Gebiet der Gleichstellung zwischen Mann und Frau vorgesehen sind.
Die Ministerin weist in ihrer Antwort zunächst darauf hin, dass das Großherzogtum hervorragende Ergebnisse in den Bereichen Gesundheit und Bildung vorweist. Tatsächlich belegt Luxemburg den ersten Platz in den Teilbereichen Grundschulausbildung, höhere Ausbildung, universitäre Ausbildung und Alphabetisierung. Hier erhält Luxemburg die Note 1. Auch auf dem Gebiet der Gesundheit erhält das Großherzogtum eine hohe Note (0,968).
Anders verhält es sich in den Bereichen Beschäftigung und politische Beteiligung. Bei ersterem liegt Luxemburg auf dem 29. Platz, mit einer Note von 0,753. Beim Anteil von Frauen in sogenannten Toppositionen (Manager, Gesetzgeber und höhere Beamte) schneidet das Land mit einem Resultat von 0,23 besonders schlecht ab. Das Weltwirtschaftsforum zählt, was diese Toppositionen betrifft, 19 Prozent Frauen und 82 Prozent Männer in Luxemburg.
Vorurteile bekämpfen
Lydia Mutsch verweist vor diesem Hintergrund darauf, dass die Regierung ein Gesetzesprojekt ausarbeiten wird, welches u.a. die Verbreitung von Vorurteilen bekämpfen und für eine bessere Anpassung zwischen der Arbeit und dem Familienleben sorgen soll. Laut dem Global Gender Gap Report 2014 ist die politische Beteiligung zwischen Frauen und Männern ebenfalls ungleich verteilt. In dieser Kategorie belegt Luxemburg den 45. Platz unter 142 gelisteten Staaten. Hier sind laut der Rechnung des Weltwirtschaftsforums nur 27 Prozent der Ministerposten von Frauen besetzt.
Auch im Parlament dominieren die Männer, mit einem Anteil von 72 Prozent. Um gegen dieses Ungleichgewicht anzukämpfen, hat die Regierung laut der Ministerin für Chancengleichheit vor, die Gesetzgebung zur Finanzierung politischer Parteien so zu reformieren, dass die Parteien nur Geld erhalten, wenn sie bei den Parlamentswahlen mindestens 40 Prozent des unterrepräsentierten Geschlechts auf ihre Wahllisten setzen.
Konkrete Zahlen
Lydia Mutsch betont, dass dies das erste Mal in der Geschichte Luxemburgs sei, dass sich eine Regierung beim Kampf für die Chancengleichheit konkrete in Zahlen benannte Ziele auf dem politischen Gebiet setzt.
Letztlich bleibt allerdings anzumerken, dass sich der Global Gender Gap Report nicht auf die Nachteile, die Männer betreffen, konzentriert.
Dass beispielsweise deutlich mehr Frauen als Männer in Island studieren, wird nicht kommentiert. Dieser Aspekt wird außer Acht gelassen.
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