/ Verpönte Gänseleber hält sich im Geschäft

(dpa)
Die französische Leberproduktion lag mit 19.900 Tonnen 2011 etwa ein Prozent über der des Vorjahres. Dieses Wachstum sei im Vergleich zu früheren Jahren mit vier bis fünf Prozent Zunahme bescheidener, doch bleibe Gänseleber in den Augen der Franzosen ein „klassisches Produkt der Gastronomie“, sagte am Montag die Sprecherin des französischen Fachverbandes und des Straßburger Unternehmens Feyel-Artzner, Patricia Houdebert. Das Weihnachtsgeschäft ist dabei mit fast 70 Prozent die wichtigste Verkaufsperiode. Die Gänse- oder Entenleber gehört zum Festschmaus in Luxemburg – so wie Champagner, Austern und die Cremerolle „Bûche de Noël“ zum Nachtisch.
Eine Gans wird zwangsernährt. (Foto: VIER PFOTEN International)
Die Spanier sind nach wie vor wichtigste Kunden im Exportgeschäft für die Franzosen. Sie haben 2011 verarbeitete Leberprodukte im Wert von 29,4 Millionen Euro importiert, gefolgt von Belgien, Japan und der Schweiz. Deutschland rangiert an vierter Stelle mit Importen im Wert von 4,6 Millionen Euro.
In Luxemburg verboten
Die französische Delikatesse Foie gras gilt bei unseren deutschen Nachbarn als Produkt von Tierquälerei, weil Enten und Gänse mit Stopftrichtern überfüttert werden. In Luxemburg ist das Stopfen von Gänsen und Enten – wie in vielen anderen EU-Staaten auch – verboten. Angesichts des freien EU-Binnenmarkts muss der Import und Verkauf von Foie gras aber weiter zugelassen werden. Bestimmte Supermarkt-Ketten in Europa und der Schweiz haben allerdings nach Kundenprotesten die umstrittenen Produkte aus ihren Regalen verbannt.
Frankreich ist mit 73 Prozent der Weltproduktion wichtigster Hersteller verarbeiteter Gänse- und Entenleber. Aufgezogen und gemästet werden Gänse und Enten hauptsächlich in Bulgarien mit 2600 Tonnen gefolgt von Ungarn mit 2400 Tonnen.
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