Verletzte bei Demonstration in Algier

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(dpa)

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Bei einer Demonstration von Regierungsgegnern in Algier hat es am Samstagvormittag Verletzte gegeben.

Etwa 400 Menschen hätten sich trotz der massiven Polizeipräsenz auf dem Platz des 1. Mai in der Innenstadt versammelt, um gegen die Regierung und soziale Missstände im Land zu protestieren, berichtete elwatan.fr. Die Polizei setze Schlagstöcke ein, um die Menschen zu vertreiben, heißt es auf der regierungskritischen, als seriös geltenden Website. Nähere Angaben zu den Verletzten gab es zunächst nicht.

Am vergangenen Wochenende hatte die Regierung bis zu 30.000 Polizisten eingesetzt, um eine geplante Demonstration zu verhindern. Es waren dennoch 2000 Menschen auf die Straße gegangen, um ein „Ende des Systems“ zu fordern – eine geringe Zahl im Vergleich zu Ägypten und Tunesien, aber eine große Menge für Algerien, wo die Menschen noch unter dem Eindruck des Bürgerkriegs der 90er Jahre stehen und die Streitkräfte eine wichtige Stütze der Regierung sind.

Die Regierung hatte unter dem Druck der Straße angekündigt, zum Monatsende den seit 19 Jahren geltenden Ausnahmezustands aufzuheben. Dieser sollte den Kampf gegen den Terrorismus erleichtern und ermöglichte der Regierung erhebliche Eingriffe in politische Rechte, insbesondere in die Versammlungsfreiheit.