Vor dem Kassationshof wird in erster Linie geklärt, ob das Recht in den vorherigen Instanzen, richtig angewandt wurde oder nicht. In diesem Prozess soll geklärt werden ob die Zivilparteien sich an die Fristen für ihre Anträge für Schadensersatz gehalten haben. Im Warschauer Abkommen, das Haftungsfragen im internationalen zivilen Luftverkehr regelt steht, dass die Zivilparteien zwei Jahre nach dem Unfall das Recht haben den Antrag auf Schadensersatz zu stellen. In dieser Affäre hatte das Berufungsgericht jedoch entschieden verschiedene Zivilklagen, die nach dieser zweijährigen Frist gestellt wurden zurückzuweisen.
Nicht die Rechtsanwälte der Zivilparteien, sondern die Verteidiger der Beschuldigten hatten Kassation eingelegt. Sie sind der Meinung dass das Urteil aus zweiter Instanz nicht gerechtfertigt sei. Eigentlich sollte der Verfahren vor dem Kassationshof abgeschlossen werden, jedoch hatte einer der Rechtsanwälte seine „Note de Plaidoires“ nicht an den Rechtsanwalt der Nebenkläger weitergereicht. Das Gericht entschloss somit das Verfahren bis zum 5. März auszusetzen. Über das Urteil auf straffrechtlichem Plan wird nichts mehr ändern.
Pilotenfehler
Im März 2012 war der Pilot der Fokker 50, der mit einem französischen Passagier als einziger überlebte, vor dem Bezirksgericht Luxemburg wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung zu dreieinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Drei weitere ehemalige Mitarbeiter der Luxair – ein Technikleiter und zwei Mechaniker – bekamen Bewährungsstrafen zwischen eineinhalb und zwei Jahren.
Schuld am tödlichen Crash waren laut Gericht schwere Pilotenfehler und technische Fehlfunktionen an der Unglücksmaschine.
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