Verdächtiger wollte Bank erpressen

Verdächtiger wollte Bank erpressen
(AFP)

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Der gewaltsame Tod eines Top-Bankers erschüttert das Fürstentum Liechtenstein. Die Polizei geht weiter von Selbstjustiz und anschließendem Selbstmord des Täters aus.

Nach den tödlichen Schüssen auf den Chef der Privatbank Frick in Liechtenstein läuft die Suche nach dem mutmaßlichen Täter oder dessen Leiche auf Hochtouren. Es wird aufgrund eines Abschiedsbriefes vermutet, dass der Verdächtige Selbstmord begangen hat. Nach bisherigen Erkenntnissen der Behörden handelt es sich bei der Bluttat um einen Fall von Rache. Der Gesuchte hatte die Bank und ihren Chef persönlich für seinen Ruin als Fondsmanager verantwortlich gemacht.

Mit Suchhunden sei vor allem das Ufer des Rheins erkundet worden, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag. Auch ein Helikopter mit Wärmebildkamera war im Einsatz. Zudem suchten Taucher den Fluss ab.

„Fassungslos“

Der 58-jährige mutmaßliche Täter, ein früherer Fondsmanager und Erfinder, soll am Montag in der Tiefgarage der Bank nahe Vaduz deren 48-jährigen Chef erschossen haben. Das Auto des Flüchtigen, der als selbst ernannter „Robin Hood von Liechtenstein“ verbale und juristische Kämpfe gegen Banker und Politiker geführt hatte, wurde nach der Tat in der Nähe des Rheindamms gefunden.

Unterdessen bestätigte die Bank, dass es sich bei dem Opfer um ihren Geschäftsführer Jürgen Frick handelt. Die Mitarbeiter der Bank seien „fassungslos angesichts der sinnlosen Tat“, erklärte der stellvertretende Geschäftsführer Edi Wögerer in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung des Geldhauses. Frick hinterlasse eine Frau und drei Kinder.

Erpressung

Frick sei persönlich ein Ziel der Angriffe des Tatverdächtigen gewesen, erklärte die Bank. Der Mann habe versucht, „die Bank Frick zu finanziellen Zugeständnissen zu zwingen, indem er damit drohte, die Bank bei ausländischen Institutionen, Behörden und Gerichten mit haltlosen Unterstellungen anzuschwärzen“. Gegen den Mann seien deshalb Verfahren wegen Drohung, Nötigung und Erpressung bei den liechtensteinischen Behörden anhängig gewesen.