Verantwortungsbewusstes Surfen im Netz

Verantwortungsbewusstes Surfen im Netz
(DPA/Julian Stratenschulte)

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Am Dienstag finden die "Safer Internet Days", kurz SID, statt. Die Organisation Bee Secure wirbt für einen verantwortungsbewussten Umgang im Netz.

„Das Internet ist für uns alle Neuland“, hatte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel 2013 auf einer Pressekonferenz gesagt. Dafür wurde sie von den „Digital Natives“ belächelt. Facebook, Youtube und Twitter gehört für einen Großteil der Jugendlichen zum Alltag.

Risiken

Cyber-Grooming: Internet-Anbahnung. Den jungen Opfern wird geschmeichelt, um Vertrauen aufzubauen, mit dem Ziel sexuellen Missbrauchs an ihnen.

Sexting: Sexuelle Kommunikation über Messenger, WhatsApp o.ä. Anwendungen. Der Begriff setzt sich aus „sex“ und „texting“ zusammen.

Phishing: Der Begriff kommt von „angeln“. Über gefälschte Webseiten und Nachrichten werden dem Opfer persönliche Daten entlockt.

Neue App

Die Cyber-Bullying First-Aid App dient der Vorbeugung gegen Cyber-Mobbing. Die Nutzer erfahren, was sie gegen solche Angriffe unternehmen können. Zudem ist eine Beratungs-Hotline integriert. Die App gibt es in vier Sprachen und ist kostenlos im App-Store verfügbar.

Allerdings führt die alltägliche Nutzung eines Mediums nicht automatisch zu einem bewussteren Umgang mit den neuen Technologien. Ein häufiger Einsatz der sozialen Netzwerke kann auch dazu führen, dass man sich der Gefahren irgendwann nicht mehr bewusst ist.

Dies kann dann passieren, wenn der Nutzer das Internet als eine sichere Umgebung betrachtet. Der leichtfertige Umgang mit persönlichen Informationen kann gefährliche Folgen haben, wie z.B. Cyber-Grooming, Sexting, Cybermobbing oder Phishing (siehe Kasten).

Problem der Selbstüberschätzung

Anhand der Erfahrungen, die die Bee-Secure-Trainer in ihren Internetschulungen gemacht haben, wurde ein Bericht über die Computer- und Internetnutzung von Kindern und Jugendlichen veröffentlicht. Es stellte sich heraus, das es bei jungen Menschen oft zu einer riskanten Selbstüberschätzung kommt.

Bee Secure sieht den positiven Nutzen der Informationstechnologien. „Kinder sollten diesen Technologien nicht alleine überlassen werden, sondern von Anfang an die Grundregeln der sicheren und verantwortungsbewussten Nutzung verinnerlichen“, fordert die Organisation deshalb. Es gebe auch immer mehr Fälle von Cybermobbing, ergänzen die Internetexperten. Eine neue App soll den Betroffenen dabei helfen, mit einer solchen Situation umzugehen (siehe Kasten). Gefährlich ist diese neue Art des Mobbings, weil es keine Rückzugsmöglichkeiten mehr für die Opfer gibt.

Das Web nimmt einen nicht mehr wegzudenkenden Platz in unserem Leben ein. Fast andauernd und überall sind wir heutzutage online. Solche gezielten Angriffe auf die Persönlichkeit können vom Hochladen peinlicher Fotos der Opfer bis hin zur Schaffung von ganzen Mobbinggruppen reichen. Bei den heute stattfindenden „Safer Internet Days“ soll ein Bewusstsein für einen sicheren Umgang mit dem Internet geschaffen werden. Die Initiative geht von der Europäischen Kommission aus. Weltweit werden Veranstaltungen und Aktionen unter dem Motto „Be the change: Unite for a better internet“ organisiert. Für Luxemburg ist Bee Secure mit am Start.