US-Heer zerstört letzte Chemiewaffen

US-Heer zerstört letzte Chemiewaffen
(AP)

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Das US-Heer hat 90 Prozent seiner Chemiewaffen zerstört, wenn in dieser Woche entsprechende Arbeiten auf einem Stützpunkt im US-Staat Utah beendet sind.

Dort war bislang das größte Lager an giftigen Kampfstoffen, die sich seit dem Kalten Krieg angesammelt hatten. In einem Spezialofen wurden am Mittwoch bei 815 Grad die letzten 23 Projektile mit Senfgas unschädlich gemacht.

In dem US-Stützpunkt lagerten einst bis zu 13.600 Tonnen an Chemiewaffen. Am Wochenende sollten noch Waffen mit Lewisit zerstört werden, einer Substanz, die Haut, Augen und Lungen schädigen kann. Die Zerstörung der Chemiewaffen ist Bestandteil eines internationalen Abkommens zur weltweiten Vernichtung dieser Waffen

„Atombombe des kleinen Mannes“

Herkömmliche chemische Kampfstoffe sind meist haut- oder lungenschädigende Substanzen (Phosgen und Senfgas) sowie Nervengifte (Sarin, Tabun und VX), die über die Haut aufgenommen werden. Zum ersten Mal wurden Chemie-Waffen systematisch im Ersten Weltkrieg eingesetzt. Deutsche Truppen öffneten am 22. April 1915 im belgischen Ypern Tausende von Stahlflaschen, aus denen Wolken von Chlorgas auf die gegnerischen Linien zutrieben. Inzwischen gelten C- Waffen auch als die „Atombombe des kleinen Mannes“, weil sie verhältnismäßig einfach und billig herzustellen sind.

Ein typisches ätzendes Giftgas ist der Schwefellost, wegen seines Geruches auch Senfgas genannt. Andere chemische Kampfstoffe sind Substanzen, die zum Ersticken führen, wie Phosgen. 1937 wurde das Nervengas Tabun entwickelt. Zu den „modernen“ Nervengasen gehören Sarin und das VX. Schon geringste Mengen dieser Stoffe können zur Lähmung wichtiger Körperfunktionen und einem qualvollen Tod führen.