Unterhändler sprechen von Fortschritten

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Internationale Unterhändler sehen Bewegung in den Atomgesprächen mit dem Iran. Das Mullah-Regime äußert sich jedoch kritischer.

„Wir machen Fortschritte. Wir sprechen miteinander“, sagte Michael Mann, der Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton, am Donnerstag in Bagdad. Es sei aber noch nicht klar, wie genau die Verhandlungen über das umstrittene iranische Atomprogramm fortgesetzt würden.

Dass die USA und der Iran spannungsfrei miteinander umgehen können beweist eine Rettungsaktion im Golf von Oman. Die iranische Marine hat nach Medienberichten erstmals ein US-Frachtschiff vor somalischen Piraten gerettet. Der unter US-Flagge fahrende Frachter „Maersk Texas“ sei am Mittwoch von mehreren Piratenschiffen eingekreist worden, berichtete die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna am Donnerstag. Die iranische Marine habe eingegriffen und die Piraten in die Flucht geschlagen. Die US-Marine ist bereits zweimal iranischen Schiffen gegen Piraten zu Hilfe gekommen. Seit mehr als 30 Jahren gibt es zwischen den beiden Ländern keine diplomatischen Beziehungen. (dpa)

Dagegen äußerte sich ein iranischer Sprecher fast zeitgleich kritischer: Es werde derzeit darüber gesprochen, wie und ob überhaupt die Gespräche fortgesetzt werden sollen, sagte Mehdi Mohammadi, Sprecher der iranischen Delegation. Die Forderung des Iran, das Recht des Landes auf ein ziviles Atomprogramm anzuerkennen, sei in Bagdad nicht wie von Teheran erwartet berücksichtigt worden.

Lösungsvorschlag auf dem Tisch

Vertreter der 5+1-Gruppe (die fünf UN-Vetomächte China, Frankreich, Großbritannien, Russland und die USA sowie Deutschland) hatten einen Lösungsvorschlag auf den Tisch gelegt, der den Iran von der umstrittenen Urananreicherung auf 20 Prozent abbringen soll. Zudem beinhaltet er vertrauensbildende Maßnahmen. Iranische Unterhändler, die eine Aufhebung der Sanktionen fordern, sind mit dem Vorschlag unzufrieden.

Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms an Atomwaffen zu arbeiten. Die Führung in Teheran bestreitet das. Israel hat mehrfach indirekt mit Militärschlägen gegen iranische Atomanlagen gedroht. Aus der EU war im Vorfeld des Treffens erklärt worden, dass vom Iran nun erste Schritte erwartet werden.