„Unlogisch und unausgegoren“

„Unlogisch und unausgegoren“
(Tageblatt-Archiv)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

LUXEMBURG – Scharfe Kritik hagelt es an der neuen Reform im öffentlichen Dienst seitens der "Association des Chargées de l’Enseignement National".

Die „Association des Chargées de l’Enseignement National“ (ACEN) zeigt sich am Montag über die neue Reform im öffentlichen Dienst enttäuscht. Ein Dorn im Auge ist ihr vor allem die Diskriminierung der Berufsanfänger. Die ACEN spricht in diesem Zusammenhang von einer Reform, wobei die „Chance verpasst (wurde), die Laufbahn beim Staat logisch und sinnvoll zu gliedern.“

Die Reform, die bereits von der Vorgänger-Regierung und die CGFP ausgehandelt wurde, kommt am 24. März zur Abstimmung ins Parlament. Die ACEN spart nicht mit Kritik, von „unlogischen und diskriminierenden Ausnahmen“ bei der Anerkennung von Abschlüssen beim Staat ist die Rede. „Nicht jeder Mensch ist (dabei) gleich“, ärgert sich die Vereinigung über eine „unausgegorene Reform“. Gleich zwei Regierungen haben dabei versagt, heißt es.

Zukünftige Staatsbeamte benachteiligt

„Beängstigend“ findet die ACEN die Tatsache, dass in Luxemburg zuerst an den Berufsanfängern gespart wird. Die Regierung und die Dachorganisation von Gewerkschaften der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst (CGFP) werden dabei aufgefordert, „endlich damit aufzuhören, bei den künftigen Staatsangestellten zu kürzen, die sich dagegen nicht wehren können!“

Ein anderer Dorn im Auge der ACEN ist nach eigenen Worten „die unlogische Praktikumsdauer“. Diese koste zu viel und habe keinen nennenswerten Mehrwert für die Ausbildung der zukünftigen Lehrer. Im Sinne der neuen Reform werden Sozialpädagogen, Aushilfslehrer oder Erzieher besonders hart von den vorgesehenen Sparmaßnahmen getroffen, schreibt die Vereinigung.

Scharfe Kritik an CGFP und Regierung

Besonders hart geht man mit der CGFP ins Gericht. Die Gewerkschaft der Staatsbeamten habe öffentlich die neue Reform begrüßt, obwohl sie „die Fehler und Diskriminierungen mit zu verantworten hat“, stellt die ACEN „mit Erschrecken“ fest. Zweifel an der Rolle der CGFP werden laut, denn trotz Zustimmung der CGFP zur Reform, einige Berufsverbände sich gegen das Gesetz wehren.

Schließlich bekommt auch die Regierung Bettel ihr Fett weg. Die Reform habe nichts mit der angekündigten neuen Politik zu tun, sondern steht in der Tradition, die immer gleiche Berufsgruppe von den Staatsbediensteten zu vergessen, so die ACEN.