UN drohen Sudan und Südsudan mit Sanktionen

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Jahrzehnte dauerte der Bürgerkrieg im Sudan, Millionen starben. Seit zehn Monaten sind beide Landesteile eigene Staaten - doch der Konflikt entzündete sich erneut. Jetzt haben sich die UN eingeschaltet - ungewohnt deutlich und mit einer klaren Drohung.

Die Vereinten Nationen haben dem Sudan und dem Südsudan mit Sanktionen gedroht, wenn die afrikanischen Länder nicht sofort ihre Feindseligkeiten einstellen. Der UN-Sicherheitsrat verabschiedete am Mittwoch eine Resolution, die „weitere Maßnahmen“ möglich macht. In dem Papier wird ausdrücklich auf Kapitel VII verwiesen – der Teil der UN-Charta, der wirtschaftliche Sanktionen oder sogar die Entsendung von Truppen regelt. Der Sudan und Südsudan streiten um die rohstoffreiche Grenzregion.

In der Resolution werden beide Seiten aufgefordert „sofort alle Feindseligkeiten einzustellen“ und innerhalb von 48 Stunden zu erklären, die Beschlüsse der Afrikanischen Union und des UN-Sicherheitsrates zu befolgen. Zudem sollten beide Länder „bedingungslos“ ihre Streitkräfte wieder auf das jeweils eigene Territorium zurückziehen und keine Rebellengruppen mehr unterstützen. Auch die „feindselige Propaganda und die provozierenden Stellungnahmen in der Presse“ müssten sofort gestoppt werden.

Wem gehören die Ölfelder?

Der Sudan war bis Juli vergangenen Jahres noch das größte Land Afrikas. Nach einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg mit Millionen Toten hatten sich der rohstoffreiche und kaum erschlossene „schwarze“ Süden aber vom arabisch dominierten Norden getrennt. Es ist aber immer noch unklar, wem die ölreichen Regionen im Grenzgebiet gehören. Anfang April hatte der Südsudan ein wichtiges Ölfeld besetzt, das allgemein als Territorium des Nordens gilt. Daraufhin hatten sudanesische Kampfflugzeuge den Süden bombardiert.

„Beide Länder stehen an der Schwelle zu einem Krieg – und das nach der furchtbaren Erfahrung beider Völker in den letzten Jahrzehnten“, sagte US-Botschafterin Susan Rice. In der Region gebe es „eine lange Geschichte von gemachten und von gebrochen Versprechen“. Das würden die UN nicht mehr hinnehmen. „Wir stehen bereit, notwendige Sanktionen umzusetzen.“