/ "Ukraine soll rasch in die EU"
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat sich bei seiner Amtseinführung in Kiew für eine baldige Mitgliedschaft seines Landes in der Europäischen Union ausgesprochen. „Es ist die Zeit gekommen, eine neue und moderne Ukraine zu errichten“, sagte Poroschenko am Samstag bei seiner Antrittsrede im Parlament in Kiew.
Im Parlament legte der 48-Jährige am Samstag in Anwesenheit von Gästen aus mehr als 50 Ländern den Amtseid auf die Verfassung ab. Auch US-Vizepräsident Joe Biden und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy nahmen an der Zeremonie teil.
„Ich verpflichte mich, mit allen Mitteln die Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine zu verteidigen“, sagte Poroschenko in seinem Amtseid. Unter den Gästen war auch der als letzter weißrussischer Diktator kritisierte weißrussische Staatschef Alexander Lukaschenko.
„Krim bleibt ukrainisch“
Poroschenko hat einen Kompromiss mit Russland hinsichtlich der Zugehörigkeit der Schwarzmeerhalbinsel Krim zu seinem Land ausgeschlossen. „Die Krim war und bleibt ukrainisch“, zudem sei die Ausrichtung der Ukraine in Richtung der Europäischen Union nicht verhandelbar, sagte der 48-Jährige am Samstag in seiner Antrittsrede nach der Vereidigung im Parlament in der Hauptstadt Kiew. Russland hatte sich die Krim im März nach einem umstrittenen Referendum einverleibt, was international nicht anerkannt wird.
Im Anschluss an die Parlamentssitzung übernimmt Poroschenko auf dem Sophienplatz die Befehlsgewalt über die Streitkräfte. Poroschenko wolle in die von blutigen Kämpfen erschütterte Ostukraine reisen, um dort im Raum Donezk einen Friedensplan vorzustellen, sagte der Staatschef. Dort kämpfen von Kiew eingesetzte Truppen gegen prorussische Separatisten, die Poroschenko nicht anerkennen.
54,70 Prozent der Stimmen
Der wegen seiner Süßwaren auch als „Schokoladen-König“ bekannte Oligarch hatte die Präsidentenwahl vor zwei Wochen mit 54,70 Prozent der Stimmen gewonnen. Die russisch geprägten Regionen hatten den Urnengang zum großen Teil boykottiert. Sie erkennen Poroschenko nicht an.
Auch Russland sprach bisher nur von Respekt für die Wahl des ukrainischen Volkes und nicht – wie vom Westen gefordert – von einer Anerkennung des Ergebnisses. Russland war mit seinem Botschafter bei der Zeremonie vertreten.
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