UEL-Chef Wurth erwartet sich Reformen

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UEL-Präsident Michel Wurth erwartet sich von der Tripartite konkrete Reformen. Um das Luxemburger Sozialmodell zu erhalten, müssten die Bedingungen stimmen.

Es sei gut, dass die Tripartite am Donnerstag nicht vertagt wurde. Das sagte der Präsident des Unternehmen-Dachverbands UEL vor Journalisten. Seit Jahren werde über die Notwendigkeit geredet, Maßnahmen zur Verbesserung der Kompetitivität zu ergreifen. Es sei nun Zeit zu handeln, zumal der Tripartite Vorbereitungsarbeiten vorangingen. Wurth erwartet sich Reformen auf dem Arbeitsmarkt und bei der „Lohnfindung“. OGBL, LCGB und CGFP hatten am Montag eine Vertagung der Dreierrunde vorgeschlagen, da die Tripartite ihrer Ansicht nach nur unzureichend vorbereitet worden sei. Premierminister Jean-Claude Juncker lehnte eine Verschiebung des Treffens ab.

Sorgen bereitet den Unternehmen laut UEL die Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Dem müsse entgegengewirkt werden. Dabei gehe es auch um den Erhalt des Luxemburger Sozialmodells. Dazu müssten die Rahmenbedingungen stehen, betont Wurth. Öffentliche Finanzen und Sozialversicherung müssten langfristig abgesichert sein. Der Arbeitsmarkt müsse funktionieren, die Menschen kompetent sein. Das Land bedürfe „kohärenter Reformen“, so der UEL-Präsident.

Festhalten am Luxemburger Modell

Vor einem Jahr hatte unter anderem die Index-Frage die Diskussionen in der Tripartite vergiftet, was schließlich zum Scheitern der Dreierkonferenz geführt hatte. Wurth sieht die Situation dieses Jahr etwas anders und betont, dass auch die Arbeitgeber am Luxemburger Modell festhalten möchten, sei es doch nützlich.

Ob das Thema Index die Gespräche belasten könnte? Der Vorschlag der UEL zur allgemeinen Desindexierung der Luxemburger Wirtschaft sei nicht als Provokation gedacht gewesen. Als solche war der Vorschlag von den Gewerkschaften jedoch aufgenommen worden. Wirklichkeit sei, dass die Lohnkosten sich ungünstiger entwickeln als in den anderen Ländern. Mit dem Vorschlag wollte man eigentlich eine allgemeine Diskussion über den Index anregen, darüber was denn alles von ihm erfasst wird, mit dem Ziel einer Anpassung, so Wurth. Dahingehend sei auch der Vorschlag eines Moratoriums zu verstehen. Es sollte genügend Zeit für Anpassungen lassen.

Die UEL hatte ihre Vorschläge einer allgemeinden Desindexierung und eines Index-Moratoriums erneut am Dienstag vorgelegt. Laut UEL-Studie habe das Land erneut an Wettbewerbsfähigkeit verloren.