Übermüdet über den Wolken

Übermüdet über den Wolken
(AFP/Daniel Reinhardt)

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Der Traum vom Fliegen sei keiner mehr. Dies meint die "Zeit" in ihrer aktuellen Ausgabe und bezieht sich dazu auch auf die Cargolux.

„Herrscht bei den Airlines ein Klima, das es Piloten schwer macht, über seelische Leiden, Schlafstörungen und Überforderung zu sprechen?“ Diese Frage versucht die Zeit in ihrer aktuellen Ausgabe zu beantworten. Die Antwort wird gleich mitgeliefert: „Vieles deutet darauf hin, dass diese Befürchtungen zumindest bei einigen Fluglinien berechtigt sind.“

Auch die luxemburgische Frachtfluggesellschaft Cargolux soll, laut der deutschen Wochenzeitung, zu diesen gezählt werden. Sie sprach mit dem ehemaligen Cargoluxpiloten, der schwere Vorwürfe gegen die Gesellschaft erhebt. Die Luxemburger Fracht-Airline Cargolux soll ihre krankgeschriebenen Piloten ausspionieren und dann feuern. So jedenfall soll es bei dem ehemaligen Cargoluxpiloten der Fall gewesen sein.

Ausspionieren und feuern

Die Zeit zitierte auch die luxemburgische Pilotengewerkschaft mit den Worten: „Piloten hatten Bedenken sich krankzumelden. Sie fürchteten sich vor disziplinarischen Konsequenzen.“ Piloten würden ihre Krankheiten geheim halten aus Angst vor einer Kündigung.

Die Wochenzeitung erklärt diese Handlungsweise der Fluglinien mit dem harten Konkurrenzkampf, der über den Wolken herrscht. So würden, vor allem im Frachtbereich, die Fluggesellschaften vom perischen Golf von ihren Regierungen massiv protegiert werden. Das Resultat ist, dass durch Regierungshilfen die Airlines die Marktpreise unterbieten und die Airlines, die keine Unterstützung erhalten ihre Piloten ausbeuten müssten. Um nicht gefeuert zu werden würden dann die Piloten auch dann ins Cockpit stiegen, wenn sie eigentlich dazu, krankheitsbedingt nicht in der Lage sein würden.

Germanwings

Da ein Pilot aber eine enorme Verantwortung hat könnte diese Entwicklung zu mehr Unfällen führen. Die Zeit führt hier als Beispiel der Germanwings-Flug 4U9525 an. Der Pilot soll an psychischen Problemen gelitten haben und die Maschine vorsätzlich in die Berge gesteuert haben. Einerseits soll er sich hoch verschuldet haben um seine Pilotenausbildung finanzieren zu können. Da er krank gewesen sei, fürchtete er aus diesem Grund entlassen zu werden. In seinen Augen war die Situation aussichtslos, was dann zu der Katastrophe geführt hat.